Jahr 2025

Job- und Ausbildungsmesse

Der persönliche Kontakt ist durch nichts zu ersetzen

25.02.2025

An Stellwänden gab es bei der Job- und Ausbildungsmesse im Kreishaus in Kranichstein einen Überblick über die Angebote der Unternehmen, übersichtlich geordnet nach Kommunen. Foto: Landkreis Darmstadt-Dieburg

Darmstadt-Dieburg. Ein typischer Dialog an diesem Vormittag im Kreistagssitzungssal im Landratsamt in Kranichstein: „Hallo, können wir ihnen helfen?“ Antwort: „Ja“. „Suchen sie eine Ausbildung?“ Wieder: „Ja“. „Kennen sie die Entega?“ Ja, der potenzielle Bewerber auf einen der zig Ausbildungsberufe kennt das Unternehmen. Der Einstieg ist geschafft, nun werden noch Detailfragen geklärt, etwa, für welche Ausbildung er sich denn interessiert. „Handwerklich haben wir sehr viel“, erklärt ihm Katharina Wölfelschneider, beim Energieversorger zuständig für das Recruiting der Azubis. Das Gespräch bei der Job- und Ausbildungsmesse des Landkreises dauert nicht sehr lang, ist aber immens wichtig, erklärt Wölfelschneider. „Es ist wichtig für uns, ob etwas Zwischenmenschliches passiert“, sagt sie. „Damit behalte ich die möglichen Bewerber ja auch besser im Gedächtnis, jedenfalls besser als bei einer unpersönlichen Bewerbung, die bei mir auf dem Tisch landet. Ich würde jedem jungen Menschen empfehlen, auf so eine Messe zu gehen. Nicht nur, wegen des Kontakts, sondern auch, um zu sehen, wie groß das Angebot ist“, sagt Wölfelschneider.

Das Angebot ist groß an diesem Tag, knapp 20 Unternehmen, Behörden und Einrichtungen – darunter der Landkreis - präsentieren sich und ihre Ausbildungsangebote, Beratungen gibt es von drei Institutionen und Impulsvorträge, etwa zu Lebenslauf und Anschreiben an die potenziellen Arbeitgeber. „Es geht darum, junge Leute nachhaltig in Ausbildung oder Arbeit zu vermitteln“, sagt die Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Christel Sprößler. „Kontakte herzustellen und das persönliche Gespräch sind dabei für uns ganz wichtig.“ Deshalb habe der Kreis verschiedene Formate. Vor kurzem etwa gab es eine Messe nur für Pflegeberufe, bald soll es regionale Angebote geben, etwa in Griesheim in der Wagenhalle oder auch im Loop5, wo der Kreis schon mit einem Regionalbüro vertreten ist. Zudem beteiligt sich der Kreis an größeren Messen wie etwa am Frankfurter Flughafen. „Erfolge haben wir damit, und wenn es nur ist, dass die Hemmschwellen bei den Bewerbern abgebaut werden“, sagt Sprößler. „Es ist ein super Konzept.“

„Es ist ein Prozess, der mit diesen Messen in Gang gesetzt wird“, sagt Jobcenter-Leiter Roman Gebhardt, „und wir verstehen uns als Makler zwischen Jobsuchenden und Arbeitgebern.“ Mehr als 2400 Kunden des kommunalen Jobcenters wurden zu der Messe eingeladen. Bei der letzten Messe im Kreistagssitzungssaal – der für Pflegeberufe – wurden tatsächlich direkt einige Bewerber in Arbeit vermittelt. „So eine Messe ist eine tolle Möglichkeit“, sagt Nicole Kurtovic, Center-Managerin des Loop5. Auch sie ist an diesem Vormittag zu Gast, um zu sehen, wie so eine Messe abläuft. „Im Loop5 haben wir alleine 35 potenzielle Arbeitgeber“, sagt Roman Gebhardt. Und auch Nicole Kurtovic sieht den Nutzen für die Unternehmen in ihrem Center.

„Solche Messen haben auf jeden Fall ihren Sinn und Zweck“, sagt Hans-Walter Fronius von Wirthwein Medical. „Im Gespräch geht vieles leichter und wir können auch schon einige Rahmenbedingungen klären, zum Beispiel die Sprachkenntnisse“, sagt er. „Man macht sich ja ein Bild von den Kandidaten, und da ist der persönliche Kontakt einfach wichtig.“ Und dass dies auch zum Erfolg führen kann, beobachtet Fronius auch: „Wir merken, es kommt danach zu Bewerbungen“, sagt er. „Das sehen wir ja auch“, sagt Christel Sprößler, „deshalb wollen wir nicht nur an dem konzept festhalten, sondern es ausbauen.“

tb

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