Presse-Archiv 2001

Lokale Sammelstellen für Bauabfall haben starken Zulauf

Umweltbewusste Heimwerker

03.07.2001

Darmstadt-Dieburg. – Immer mehr private Handwerker fahren mit einem Kübel im Kofferaum oder mit prall gefülltem Anhänger zu einer der 16 Sammelstellen für Bauabfall, die für 20 Kommunen des Landkreises eingerichtet worden sind. 48 000 Wochenend-Renovierer lieferten im Jahr 2000 Bauschutt bei den lokalen Abfallzentren ab. 1999 waren es nur 12 000. Spitzenreiter bei der privaten Abfall-Entsorgung sind die Bauabfälle mit 5100 Tonnen, das abgegebene Altholz wog 2700 Tonnen und der Eisenschrott schlug mit 1200 Tonnen zu Buche. Durchschnittlich wurden pro Anlieferung 187,5 Kilogramm entsorgt.
„Das Bauabfall-Sammelstellenkonzept hat sich somit bestens bewährt“, freut sich Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries über die gute Resonanz auf das innerhalb von zwei Jahren aufgebaute wohnortnahe Angebot. Vor Einführung des Konzepts lief die Entsorgung in den Landkreis-Kommunen ziemlich unstrukturiert. Manche Kommunen hielten lediglich ein Minimalangebot auf Bauhöfen vor, Weiterstadt konnte für seine Bürger immerhin einen Recyclinghof vorweisen. Doch die Rücknahme des Bauabfalls war weder flächendeckend noch von der Materialentsorgung her zufriedenstellend. Daher sorgte die Erste Kreisbeigeordnete mit dem Bauabfall-Sammelstellenkonzept (BASK) für eine blitzsaubere Lösung der kurzen Wege. Noch nicht integriert sind die Gemeinden Messel und Roßdorf sowie Seeheim-Jugenheim, das dem ZAW nicht angehört. Messel hat zwar eine eigene Annahmestelle, wo geringe Mengen Baustellenabfall abgeliefert werden können, allerdings nicht auf Basis der Veinbarung des ZAW. In Roßdorf ist man immer noch auf der Suche nach einer geeigneten Stelle.

Mit einer Mark für den 20-Liter-Eimer Bauschutt oder 64 Mark für 1,6 Kubikmeter – die maximale Abliefermenge – sind die Kurzstrecken-Entsorger dabei. Am teuersten ist der Baustellen-Mischabfall mit 240 Mark für 1,6 Kubikmeter. Da lohnt es sich, Abdeckfolien, Tapetenreste oder verdreckte Verpackungen auszusortieren, bevor diese dem Recycling
zugeführt werden.
Da die bei den Sammelstellen erhobenen Gebühren die kommunalen Kosten nicht decken, schießt der Zweckverband Abfall- und Wertstoffeinsammlung (ZAW) je nach Größe der Gemeinde einen jährlichen Pauschalbetrag zu. Für 2001 sind 370 000 Mark im Wirtschaftsplan vorgesehen. Kommunen bis 10 000 Einwohner erhalten 11 600 Mark, bis 15 000 gibt es 18 400 Mark und über 15 000 Einwohner 23 200 Mark.

Rund 230 000 Mark wurden für mobile Erfassungsgeräte und für einheitliche Beschilderungen der so genannten Entsorgungs-Fraktionen ausgegeben. Damit bei der Abfallentsorgung alles proper abläuft, lenken Bildsymbole die Freizeit- Handwerker zum richtigen Container. „Lesen ist bei der Entsorgung nicht angesagt, visuelle Signale sind besser“, weiß Dr. Armin Kehrer, technischer Geschäftsführer des ZAW.

Per Vereinbarung mussten die am Konzept beteiligten Kommunen sicher stellen, dass ihre Sammelstelle mindestens einmal in der Woche geöffnet ist – beispielhaft ist hier Griesheim mit täglichen Öffnungszeiten. Fünf Fraktionen müssen entsorgt werden können: Bauschutt, Baustellenabfall, Eisenschrott, unbehandeltes und behandeltes Holz. Wobei es den Kommunen überlassen bleibt, zusätzliche Unterfraktionen einzurichten.

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