Presse-Archiv 2002

Mitfeierzentrale bringt Gäste und Gastgeber zusammen

Spannung vor dem "Blind Date"

18.12.2002

Darmstadt-Dieburg - Wer kommt denn nun zu mir? Bei wem darf ich Gast sein? Aufgeregt wie Kinder vor der Bescherung warten 43 Frauen, Männer und Familien auf ihr erstes "Blind Date". Sie alle haben sich bei der Mitfeierzentrale des Landkreises gemeldet, um Weihnachten oder Neujahr zusammen mit anderen, mit noch fremden Menschen zu verbringen. Ein paar Tage vorm Fest erhielten sie jetzt Nachricht über ihre Pendants, welche das Behörden-Team sorgfältig und, wie Landrat Alfred Jakoubek wünscht,
"hoffentlich mit einem glücklichen Händchen" ausgewählt hat.
Die mit dem Aufruf "Gemeinsam statt einsam" gestartete Kontaktbörse sollte vor allem ältere Menschen ohne Anschluss an Verwandte und Bekannte vor Traurigkeit und Schwermut an den besinnlichen Tagen bewahren und ihnen ein frohes Fest in Gesellschaft bescheren. Davon angesprochen fühlten sich ganz unterschiedliche Typen:
der Obdachlose ebenso wie der Unternehmer, der Hilfsarbeiter und die Akademikerin,
Berufstätige ebenso wie Rentner, schüchterne und aufgeschlossene Charaktere. Entsprechend vielfältig sind die genannten Interessen. Die Altersspanne reicht von 49 bis 89 Jahren, wobei besonders viele Anfang 60 sind und zumeist den Wunsch äußerten,
nicht nur eine Person, sondern mehrere kennen zu lernen. Anfragen kamen überwiegend aus dem Landkreis, gleichwohl reicht der Radius von Limburg-Weilburg bis Michelstadt.
Gemeldet haben sich auch drei Familien mit Kindern, die Kontakt zur älteren Generation suchen. Beim Zusammenstellen von - potenziell - passenden Kombinationen stützte sich die Mitfeierzentrale auf die eingereichten Fragebögen mit Angaben über Vorlieben und spezielle Wünsche. So besucht beispielsweise die Seniorin, die "unheimlich gern Kindern vorliest", eine zugezogene Familie, die "Großeltern so sehr vermisst". Manche Alleinstehende freuen sich auf anregende Gespräche außer Haus, andere wollen eine fremde Dame oder einen Herrn bei sich daheim mit einem Festmenü verwöhnen. Einige Männer und Frauen sind an den Feiertagen und an Silvester wechselweise Gast und Gastgeber, teils zu zweit, teils in größerer Runde mit Gleichgesinnten. Das Seniorenbüro kann zwar nicht garantieren, dass überall die Chemie auf Anhieb stimmt. Unabhängig von Sympathie und langfristigen Perspektiven steht aber im voraus zumindest schon fest, dass die Begegnung mit Unbekannten für alle Beteiligten eine total spannende Sache ist,
wie ungeduldige Anrufe belegen.
db

 

 

 

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