Presse-Archiv 2002

Kinder- und Jugendförderung des Kreises legt Bestandsaufnahme vor

Anregungen für kommunale Jugendarbeitorte

11.07.2002

Darmstadt-Dieburg - Als eine Chance, Anregungen und Planungsempfehlungen für die Jugendarbeit aufzugreifen, sieht Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries die aufwändig erstellte Broschüre "Räume für die Jugend" von Rita Weirich vom Kreisjugendamt. Die Jugendhilfeplanerin hat auf mehr als 200 Seiten zusammen getragen, wie die kommunale Jugendarbeit im Landkreis ausgestaltet ist. Vor allem Kommunalpolitiker könnten, so hofft Fries, aus der Bestandsaufnahme wichtige Erkenntnisse gewinnen. Der Blick über den eigenen kommunalen Gartenzaun sei nicht nur erlaubt, sondern werde ausdrücklich empfohlen, weil in der Jugendarbeit Tätige von guten Ideen anderer Gemeinden oder Städte profitieren können. "Man muss generell die Entwicklung beobachten, damit man auch in Zukunft zielgenaue Jugendarbeit betreiben kann", so Celine Fries. Die bloße Feststellung, dass man eine Jugendförderung vor Ort habe, reiche nicht aus, man müsse vielmehr sehr genau die Inhalte hinterfragen. Auch das mancherorts vorgebrachte Argument, man habe genügend Vereine, die sich um Jugendliche kümmern, greife nicht, meint die Erste Kreisbeigeordnete. Es gebe genügend Jugendliche, die über Vereine nicht zu erreichen seien, weil sie sich nicht organisieren lassen oder etwas außerhalb eines Vereins mit Gleichaltrigen unternehmen wollen. Die dürfe man nicht fallen lassen. Immerhin sechs von den 23  Landkreiskommunen haben keine Kinder- und Jugendförderung - wobei gerade in diesen Gemeinden - mit einer Ausnahme - der Anteil der Jugendlichen prozentual besonders hoch ist. Die Auflistung beinhaltet Angaben über die personelle Ausstattung der kommunalen Jugendförderungseinrichtungen genauso wie zum Beispiel über räumliches Angebot, Öffnungszeiten, Inhalte und Themen der Jugendarbeit, Nutzungsgewohnheiten, aufsuchende Jugendarbeit, Problemlagen oder Kooperation mit den Schulen. Gerade beim letzten Punkt sieht Jugenddezernentin Celine Fries in einigen Orten Möglichkeiten zur Verbesserung. Während in manchen Gemeinden der Anteil der Schulen bei den Kooperationspartnern gerade mal bei sechs oder sieben Prozent liegt, weisen andere Kommunen 25 und mehr Prozent auf. Nach Meinung der Ersten Kreisbeigeordneten sollten die Schulen intensiver in die Arbeit der kommunalen Jugendarbeit integriert werden, "weil die Jugendförderung die Kinder dort abholt, wo sie gerade sind". Aufschlussreich sind auch die Aussagen über Themen, die Jugendliche besonders beschäftigen.

Während bei den Mädchen und jungen Frauen Freundschaften und  Beziehungen an erster Stelle stehen, machen sich Jungen und junge Männer am meisten Gedanken über die Lebensplanung und die beruflichen Aussichten. An zweiter und dritter Stelle stehen bei beiden Gruppen die Probleme in der Schule beziehungsweise im Elternhaus. Die Kinder- und Jugendförderung des Landkreises wirbt in der Broschüre natürlich auch in eigener Sache und verweist auf ihre Angebote, die aus der Jugendberufshilfe, dem Jugendbildungswerk, der Kreisjugendpflege und dem Eigenbetrieb Jugendheime "KiBis" bestehen. Die Orientierungshilfe und die Planungsempfehlungen liegen jetzt vor, jetzt sollte die fach- und kommunalpolitische Willensbildung in den Kommunen voran getrieben  werden, wünscht sich Celine Fries.

Die Broschüre "Räume für die Jugend" kann bestellt werden beim Jugendamt des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Rheinstraße 65, 64295 Darmstadt, E-mail: service@remove.this.da.ladadi.de oder KiJuFoe@eli.ladadi.de oder bei der Servicestelle im Landratsamt Darmstadt, Telefon 06151/8811013.

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