Presse-Archiv 2002
Achte BioTopTour des Kreises im Westen von Roßdorf
Entdeckungen mit Augen und Ohren
20.08.2002
Darmstadt-Dieburg - Erstaunliche Einblicke in den Lebensraum von Neuntöter und Nachtigall, Schwalbenschwanz und Schachbrettfalter oder Sumpfrohrsänger und Sumpfmeise gewährt die von der Naturschutzbehörde des Landkreises am Sonntag, 25. August (Start 9.30 Uhr), organisierte BioTopTour über den Reh- und Hirschkopf bei Roßdorf. Links und rechts am Wegesrand und an den Waldrändern stehen so außergewöhnliche Pflanzen wie Karthäusernelke, Fingerhut, Schwalbenwurz, Odermennig oder Wegwarte. Da außerdem bei ordentlichem Wetter eine gute Fernsicht gewährleistet ist, empfiehlt Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries ihren Mitwanderern unbedingt, einen Feldstecher mitzunehmen. In der reizvollen Landschaft mit Hecken, kleinen Bachauen, alten Obstbäumen und artenreichen Buchenwäldern sind bei etwas Glück zudem interessante Vogelstimmen zu hören.
Rund sechs Kilometer lang ist die Wanderroute durch das abwechslungsreiche Gebiet im Westen von Roßdorf. Vom Parkplatz am "Ludwigsteich" steigt der Weg durch Laubmischwälder an bis zum "Kleinen Hirschkopf". Wer genau hinhört, kann dort aus den Altbuchen die Stimmen von Bunt-, Schwarz- und Grünspecht vernehmen. Vom Höhenweg am "Hundsrück" aus sehen die Wanderer Streuobstbestände und Hecken. Mehrere Grasmückenarten, Neuntöter und Turteltauben beziehen hier während der Frühjahrs- und Sommermonate ihre Brutreviere. Am Wegrand stehen Odermennig, Wegwarte und Glockenblumen. Die nächste Station, der "Rehkopf", bietet ein eindrucksvolles Panorama. Hier wachsen viele botanische Kostbarkeiten wie Blutroter Storchschnabel, Schwalbenwurz, Gemeine Pechnelke und Sonnenröschen. Viele Schmetterlingsarten nutzen den Blütenreichtum zur Nahrungssuche. Vorbei an einigen mächtigen Buchen wird dann die kleine Waldwiese im "Diebsbruch" erreicht, die von Eichen-Hainbuchenbeständen und kleinen Erlenbruchwäldern umsäumt ist. Kuckuckslichtnelken und Sumpfdotterblumen wachsen hier häufig. Von den Rändern her schieben sich Schilfröhrichte und Rohrkolben auf die Freifläche, Feldschwirl, Sumpfrohrsänger und Sumpfmeise finden hier geeignete Lebensräume. Entlang des Waldrandes zum "Kleinen Bruch" führt der Weg zurück zum "Ludwigsteich", wo man morgens und abends Rehe und Wildschweine beobachten kann. Das künstlich angelegte Gewässer hat im Frühsommer üppige Seerosenbestände. Für mehrere Libellenarten, Graureiher, Stockenten und verschiedene Fledermausarten dient das Gewässer als Nahrungslieferant.
Zur BioTopTour über den Reh und Hirschkopf hat der Landkreis ein Faltblatt heraus gegeben, das die genaue Route und die Besonderheiten aus Flora und Fauna beschriebt. Das Faltblatt gibt es bei der Tour, für einen Privatausflug kann es bei der Servicestelle im Landratsamt Darmstadt abgeholt oder bestellt werden (Telefon 06151/8811013 oder E-mail service@ da.ladadi.de).
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