Presse-Archiv 2002

Landkreis organisiert Experten-Fachtagung zum Radverkehrsplan

Kompetenz rund ums Fahrrad

16.04.2002

Darmstadt-Dieburg - Eine noch stärkere Sensibilisierung für das Radfahren erhofft sich der Landkreis durch eine bundesweit orientierte Fachtagung, die sich mit dem Radverkehrsplan aus nationaler, regionaler und lokaler Sicht beschäftigt. Anlass ist die bevorstehende Verabschiedung des nationalen Radverkehrsplans nach dem Vorbild des erfolgreichen holländischen "Masterplan Fiets 90-97". "Das weckt natürlich Wünsche und Erwartungen", glaubt Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries. Deshalb hat der Landkreis zusammen mit der Fachhochschule kompetente Referentinnen und Referenten aus dem Bundesgebiet eingeladen, um Forschungsergebnisse vorzustellen und neue Aspekte im Radverkehr zu erötern. Die anerkannten Fachleute setzen sich mit praxisbezogenen Handlungsansätzen und künftigen Möglichkeiten zur Förderung des Radverkehrs auseinander.
Erklärte Ziele des nationalen Radverkehrsplans sind die Erhöhung des Anteils des Radverkehrs, eine größere Verkerssicherheit für Radler und eine Verbesserung der Infrastruktur. Das Radfahren soll noch mehr als Teil der Gesellschaft plaziert und wichtiger Baustein einer integrierten Verkehrspolitik werden. Dass Radfahren gesund ist, haben viele schon erkannt, dass es aber auch ein ernst zu nehmender Wirtschaftsfaktor, gerade im Bereich des Tourismus, sein kann, muss noch deutlicher heraus gearbeitet werden. Bei der Fachtagung am 5. Juni in der Centralstation Darmstadt sollen Mitarbeiter von Kommunen bis hin zu Ministerien, Mandatsträger, Verbandsvertreter, Beschäftigte in Planungsbüros und in der Tourismuswirtschaft
die Themenfelder Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Tourismus und Wirtschaft erörtern.
Dabei werden auch die Handlungsebenen vom nationalen Niveau auf regionale und lokale Bedürfnisse herunter projiziert. Am Beispiel aktueller Forschungsprojekte werden Modellvorhaben aus verschiedenen Regionen erörtert, wobei immer wieder die wegweisende Beschilderung für ein geschlossenes Radwegenetz Basis für eine Zusammenführung der Nutzergruppen aus Alltag und Freizeit ist. Als weitere Schritte bei der ganztägigen Fachtagung werden aufbauende Infrastrukturmaßnahmen vorgestellt sowie statistische Werte für die Erweiterung von Netzen geliefert. Die Entscheidungsträger sollen zum Nachahmen angeregt werden.
Mehrere Fachvorträge dienen den Teilnehmern als Diskussions- grundlage. Nach der Eröffnung durch Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries stellt Wilhelm Hörrmann aus Bremen von der ADFC- Bundesgeschäftsstelle den nationalen Radverkehrsplan vor, Dr. Annette Rauterberg-Wulff vom Umweltbundesamt in Berlin befasst sich mit den Chancen, die der Radverkehrsplan für die Städte und Regionen bietet. Peter Gwiasda vom Planungsbüro VIA in Köln spricht über die Zukunftstrends im Radverkehr, Uwe Petry, der Radverkehrsbeauftragte im Landkreis, über die Dichte und Infrastruktur regionaler Netze. Mit dem Thema Mobilitätskarriere beschäftigt sich Dr. Antje Flade vom Institut Wohnen und Umwelt in Darmstadt, während sich Frank Simoneit aus Dortmund von der Ruhrgebiet Tourismus GmbH dem Wirtschaftsfaktor Radtourismus widmet. Moderiert wird die Fachtagung von Prof. Dr. Klaus Habermehl von der Fachhochschule Darmstadt.
Der Landkreis Darmstadt-Dieburg betreibt seit 1995 in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Darmstadt intensiv die Förderung des Radverkehrs. Ein dichtes, gut ausgeschildertes Netz für Radfahrer ist in Kooperation mit den Landkreiskommunen entstanden beziehungsweise entsteht zurzeit, vier benachbarte Landkreise und die Stadt Darmstadt haben sich angeschlossen. Somit wird ein ganz Südhessen umspannendes Radwegenetz geschaffen. Ein Mitte 2001 eigens geschaffener "Arbeitskreis Radverkehr Region Starkenburg" treibt das Projekt zügig voran. Anmeldungen für die Fachtagung sind telefonisch möglich (06071/8812209), per Fax (06071/8812229) oder per E-mail: upetry@di.ladadi.de. Informationen gibt es auch im Internet unter www.ladadi.de.

pt

 

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