Presse-Archiv 2003
Dieburg verliert eine Behörde an Darmstadt
Katasterverwaltung konzentriert
27.10.2003
Darmstadt-Dieburg - Die "Standortoptimierungspolitik" des Landes hat für Dieburg den Abzug einer Behörde zur Folge. Zum Jahreswechsel zieht das Katasteramt, das seit 1959 in der Aschaffenburger Straße 18 residierte, nach Darmstadt. Im so genannten Europahaus in der Weststadt wird die bisher auf drei Standorte verteilte Katasterverwaltung für die Stadt Darmstadt und denLandkreis Darmstadt-Dieburg unter einem Dach zusammengeführt. Der Umzug betrifft insgesamt rund hundert Bedienstete, davon kommen 35 aus Dieburg, 40 aus dem seitherigen Hauptquartier in der Eschollbrücker Straße und die Sparte Flurneuordnung aus dem "Haus der Landwirtschaft" in der Rheinstraße. Angestoßen wurde das Karussell dadurch, dass der Landesrechnungshof mehr Personal bekommt und entsprechend mehr Platz braucht. Die Behörde wird sichnach dem Auszug des Katasteramtes in der Eschollbrücker Straße einrichten. Landrat Alfred Jakoubek, dem die "staatliche Hauptabteilung Regionalentwicklung, Kataster, Flurneuordnung" vom Landesgesetzgeber zugeordnet ist, bedauert die Aufgabe des Standorts Dieburg. Selbst von Haushaltssorgen geplagt, zeigt er jedoch auch Verständnis, dass sich das Ministerium für Wirtschaft und Technik "in einer Zeit, wo das Geld an allen Ecken und Enden fehlt", aus Kostengründen für die Ämterkonzentration entschieden hat. Abgesehen von organisatorischen Änderungen bedeutet der Wechsel nach Darmstadt für die bis her in Dieburg arbeitenden Bediensteten einen regelrechten Zeitsprung. In der Weststadt erwartet sie ein moderner Neubau, der Amtssitz in Dieburg hingegen ist mehr als hundert Jahre alt, ein aufgrund seiner raumprägenden Lage und baukünstlerischen Qualitäten geschütztes Kulturdenkmal. Was aus dem Haus werden soll, ob Wiesbaden einen Verkauf oder eine Vermietung anstrebt, konnte der Landrat bisher nicht in Erfahrung bringen.
db