Presse-Archiv 2003

Arbeitsamt und Jugendberufshilfe unterstützen schwierige Fälle

Der holprige Weg von Schule zu Job

21.10.2003

Darmstadt - Es soll ins Auge springen: Mit großflächigen Plakaten machen die Berufsberatung des Arbeitsamtes und die Jugendberufshilfe Fachstellen von Stadt und Kreis neuerdings an Schulen auf Unterstützungsmöglichkeiten für Jungen und Mädchen mit ungünstigen Startchancen aufmerksam. Die  Angebote beider Seiten bilden gewissermaßen Leitplanken auf dem oft kurvenreichen Weg zu einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz.
"Die enge Kooperation von Berufsberatern und Sozialarbeitern hat sich als sehr wirkungsvoll erwiesen und bereits etliche Problemfälle davor bewahrt, von der Schulbank direkt in die Sozialhilfe abzurutschen", betont Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries. Die ämterüber greifende Zusammenarbeit sei in Hessen einzigartig, habe sich aber auch hier erst einspielen müssen. Inzwischen stimmen Arbeitsverwaltung und kommunale Jugendberufshilfe Maßnahmen für schwierige Klienten miteinander ab und verzahnen die jeweiligen Kompetenzen unbürokratisch und reibungslos. Von dem Modell profitieren jährlich rund 500 Jugendliche. Dabei bringt die Berufsberatung vor allem ihr Know how über den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, offene Stellen, verschiedene Bildungswege und Vorbereitungskurse oder finanzielle und andere Förderungsmöglichkeiten ein. Die Jugendberufshilfe, die in Darmstadt beim Internationalen Bund und im Landkreis beim Bil dungswerk der hessischen Wirtschaft (Westkreis) sowie dem Verein Jugend- und Erwachsenenhilfe (Ostkreis) angesiedelt ist, kümmert sich vornehmlich um die persönliche Situation der jungen Menschen, die wegen unterschiedlichster Handicaps den Einstieg in die Arbeitswelt allein nicht schaffen. Viele haben familiäre, psychische oder finanzielle Schwierigkeiten, manche weisen erhebliche Lerndefizite auf oder sprechen schlecht Deutsch, in einigen Fällen spielen auch Drogen und Vorstrafen eine Rolle. Diese Jugendlichen lernen mit Hilfe der Sozialpädagogen, ihre Stärken zu erkennen, Selbstwertgefühl auf zubauen, einen "Plan zu kriegen" und darauf hin zu arbeiten. Sie trai nieren Durchhaltevermögen, Umgangsformen und Konfliktbewältigung, üben Bewerbungsschreiben, Einstellungstests und Vorstellungsgespräche, bringen mit dem entsprechenden Rückhalt Ordnung und Stabilität in ihr Leben. Die Einzelbetreuungen gehen oft über einen längeren Zeitraum und werden keineswegs nur vom Schreibtisch aus "gemanagt". Die Fachkräfte besuchen ihre Schützlinge auch zu Hause, gehen mit zu Betrieben oder Behörden und sind für sie unabhängig von behördlichen Sprechstunden jederzeit über Handy erreichbar. So, wie die Jugendberufshilfe ihren Klienten automatisch den Service der Berufsberatung des Arbeitsamtes erschließt, verfahren die Sachbearbeiter dort in umgekehrter Richtung, wenn Ratsuchende sich bei ihnen melden.
Info: Berufsberatung des Arbeitsamtes Tel. 304458, Jugendberufshilfe der Stadt Darm stadt Tel.315181, Jugendberufshilfe des Landkreises Darmstadt Dieburg Tel. 8811492, alle mit Vorwahl Darmstadt: 06151.
db

 

 

zurück...