Presse-Archiv 2003

Kreis verordnet Schulen ein Sonnenschutzprogramm

Lernen im Schatten

02.04.2003

Darmstadt-Dieburg - Gegen Schwitzen und Blinzeln im Unterricht hat Schuldezernentin Celine Fries ein Sonnenschutzprogramm aufgelegt.
Dass derlei Probleme Schülern und Lehrern im Sommer zu schaffen machen, hatte die Vize-Landrätin im vorigen Jahr bei ihrer Stippvisite zu allen Schulen erfahren und postwendend reagiert. Für rund 190.000 Euro werden nun, rechtzeitig vor den "kritischen" Monaten, die betroffenen elf Lehranstalten fit gemacht gegen Hitzebeschwer den, wobei der Kreis das Geld nicht etwa in Deo und getönte Brillen investiert, sondern vielmehr großflächige Lichtblocker anschafft.
Um zu verhindern, dass sich an heißen Tagen in den Räumen die Wärme allzu sehr staut und wegen zu starker Blendung beispielsweise am Computer oder mit Projektoren kaum zu arbeiten ist, setzt die Bauverwaltung unterschiedliche Mittel ein, die sich nach den örtlichen Gegebenheiten richten. Die Friedrich-Ebert-Schule in Griesheim etwa - Baujahr 1909, denkmalgeschützt und mit Sprossenfenstern aus Ei chenholz ausgestattet - bekommt klassische Vorhänge aus lichtdichtem Material und Vertikallamellen in Büros und Bibliothek. Rollläden wären hier ein Stilbruch, erklärt Tore Eidenmüller, der zuständige Ingenieur im Dieburger Landratsamt. In den Goetheschule in Dieburg und noch einigen anderen Häusern dagegen lässt sich der Lichteinfall künftig mit elektrisch oder per Kurbel regelbaren Jalousien, so ge nannten Außenraffstores, steuern. Eine weitere Variante sind "Fall armmarkisen", vorgesehen beispielsweise für die Hirschbachschule in Reinheim-Georgenhausen, die ebenfalls außen vor den Fenstern an gebracht werden und es erlauben, Räume nach Bedarf mehr oder we niger zu verdunkeln. Blendschutzfolien, die auf die Glasflächen ge klebt werden, sorgen in der Albrecht-Dürer-Schule in Weiterstadt dafür, dass Schüler und Lehrkräfte nicht übermäßig transpirieren und die Augen zukneifen müssen. Bei der Farbauswahl dürfen die Schulen mitreden. Die meisten wünschen sich Gelb- oder Blautöne von satt bis soft. Die Kosten gehen im Einzelfall weit auseinander. Mit 2.000 Euro am günstigsten kommt der Sonnenschutz für die Bachgauschule in Baben hausen, wo nur Vorhänge für die Aula gekauft werden müssen. We sentlich mehr Geld, nämlich rund 50.000 Euro, verschlingt die Kurt- Schumacher-Schule in Reinheim als teuerstes Objekt. Dort werden die aus den sechziger Jahren stammenden und ziemlich ramponierten Außenjalousien ausgetauscht.
db

 

 

zurück...