Presse-Archiv 2004

Pilotprojekt: Schule auf der Aue testet ergonomische Möbel

Vor Begeisterung "völlig vom Hocker"

10.11.2004

Münster - Sitzenbleiben ist in der Schule auf der Aue neuerdings ein pures Vergnügen. Das liegt am Inventar.  Zu einem, wie Landrat und Finanzchef Alfred jakoubek sagt, sensationellen Preis hat die Kreisverwaltung neun Klassen der Jahrgangsstufen sieben bis neun mit ergonomischen Möbeln der jüngsten Generation ausgestattet. Damit dürfte es leichter fallen, sich im Unterricht zu konzentrieren und gleichzeitig locker zu bleiben. "Von den neuen Stühlen sind die Jungs und Mödels hellauf begeistert", versichert Sabine Behling-Schmidt, die Leiterin der kooperativen Gesamtschule. "Lehrkräfte aus anderen Schulen können mit ihren Klassen gern zum Probesitzen kommen."

Als Standardausstattung wird sich der Kreis so etwas Feines für alle und auf einmal wohl kaum leisten können. Der Großeinkauf für die Schule auf der Aue - 270 Stühle, 135 passende Tische plus Schränke und Lehrerarbeitsplätze - hat laut Landrat denn auch seine besondere Bewandtnis: Für die ergonomisch-orthopädisch wertvollen Freischwinger, welche die reichlich abgenutzten Altbestände ersetzen, zahlt der Kreis nur den Preis gängiger Stahlstühle, obwohl sie regulär mehr als das Dreifache kosten. Der Lieferant, ein nach eigenen Angaben weltweit führendes Unternehmen auf dem Schulmöbelsektor aus Baden-Württemberg, hatte die Sonderkonditionen im Rahmen eines für Südhessen in diesem Umfang einmaligen Pilotprojekts angeboten. Im Gegenzug erklärten sich Schulträger und Aue-Schule bereit, die Neuheit zu testen und nach einer Probezeit zu benoten. Krankenkassen und die Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltung und richtiges Sitzen haben bereits gute Zeugnisse ausgestellt.

Nach dem ersten Eindruck scheint der ungewohnte Komfort der Münsterer Jugend sichtlich zu behagen. "Die übrigen 32 Klassen sind fast schon neidisch", so Behling-Schmidt. Im Unterschied zu normalen starren Stühlen ermöglichen die delphingrauen Freischwinger ein "dynamisches" Sitzen. Die flexible Schale wippt mit, wenn die Körperhaltung verändert wird. Das kommt Wirbelsäule und Bandscheiben zugute, stimuliert die Rückenmuskeln, hält die Motorik wach und wirkt Spannungen und Verkrampfungen entgegen. "Die Bewegungsfreiheit macht den Schülern Spaß", hat die Schulleitung festgestellt und merkt zufrieden an, dass der Federeffekt nicht zu vermehrtem Herumkaspern führe. Abgesehen von den gesundheitlichen Aspekten bieten die neuen Stühle weitere Vorteile: Sie sind pflegeleicht, stapelbar, wiegen wenig und wirken aufgrund von kleinen Löchern in der Kunststoffschale gegen Schwitzen beim Sitzen.

zurück...