Presse-Archiv 2004
Keine Leerung: Bioabfall klebt fest
Tonnenweise Frust bei Frost
16.11.2004
Darmstadt-Dieburg - Mit dem Frost kommt der Frust. Wenn Garten- und Küchenabfälle bei Minustemperaturen zum Tiefkühlblock gefrieren und mit noch so heftigem Rütteln und Schütteln nicht zu lösen sind, muss die Tonne oft nur teilweise oder ganz ungeleert stehen bleiben - wie am Montag in Dieburg. Darüber ärgern sich Bürger ebenso wie die Männer von der Müllabfuhr.
Mehr als 150 Anrufer beschwerten sich Anfang der Woche im Rathaus, beim zuständigen Transportunternehmen und beim Zweckverband Abfall- und Wertstoffeinsammlung (ZAW). Der Verband nimmt die Leerungstrupps, die vielfach unverrichteter Dinge weiterfahren mussten, in Schutz: "Aufgrund der ‚Lockerungsübungen‘ arbeiten die Müllwerker rund anderthalb Stunden länger als an normalen Tagen. Allerdings: Wenn man zu heftig draufschlägt, platzen die Behälter." Ein paar Tricks helfen, dass es auch bei Kälte flutscht. Feuchtigkeit sollte vermieden werden, also beispielsweise Essensreste in Papier einwickeln, immer wieder eine Lage Zeitungspapier zwischenschichten und nasses Laub möglichst antrocknen oder, besser noch, vorübergehend im Garten liegen lassen. Ratsam ist es auch, beim Einfüllen gelegentlich mit einer Stange oder einem Spaten an der Innenwand der Tonne entlang zu fahren, damit der Inhalt nicht "festklebt", und das Gefäß an einem kälte- und windgeschützen Standort aufzubewahren. Da die Abholtouren früh am Morgen beginnen und die Tonnen deshalb schon um sechs Uhr am Straßenrand stehen müssen, sollte man sich mit einem Rütteltest sicherheitshalber überzeugen, dass sich die Masse einigermaßen locker lösen lässt. "Wenn nicht, können die Transportfirmen aus Termingründen keine zweite Runde einlegen in der Hoffnung, dass es vielleicht gegen Mittag ein paar Grad wärmer und der Eispfropfen bis dahin angetaut ist", erklärt der ZAW.