Presse-Archiv 2005
Sicherheits- und Präventionskonferenz baut Netzwerk auf
Dem Vandalismus vorbeugen
28.09.2005
Darmstadt-Dieburg - Ein dickes Bündel an bisherigen Initiativen ist das Ergebnis einer vom Landkreis, den Kommunen und der Polizei im Mai dieses Jahres verabredeten Kampagne "Kontra Gewalt gegen Personen und Sachen". Mehr als hundert Projekte von Kreis, Kommunen, Kirchen, Schulen und anderen Institutionen ergab eine vorerst grobe Auswertung einer Bestandsaufnahme, die jetzt anlässlich der dritten Sicherheits- und Präventionskonferenz im Landratsamt vorgelegt wurde. Nach der detaillierten Auswertung der Projekte soll es voraussichtlich im November eine Broschüre geben, die als eine Art Infobörse Maßnahmen gegen Gewalt in einem kreisweiten Netzwerk vorstellt. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass es hauptsächlich um die Handlungsfelder Konflikte und Gewalt an Schulen, Drogen und Suchtprävention, Rechtsradikalismus und Zivilcourage sowie um Vandalismus geht. Landrat Alfred Jakoubek hatte die regelmäßige Gesprächsrunde im vergangenen Jahr initiiert, um behördenübergreifend Probleme anzugehen und das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.
Gerade die mutwillige Zerstörung an öffentlichen Einrichtungen gibt Anlass zum Reagieren. Polizeidirektor Helmut Biegi berichtete den 45 Konferenzteilnehmern vom Kreis, Städten und Gemeinden sowie von der Polizei, dass im Jahr 2004 rund zwei Millionen Euro an Sachschaden entstanden. Besonders betroffen sind Busse, Bahnen und Haltestellen (1,3 Millionen Euro), kommunale Gebäude mit 300 000 Euro und Schulen mit 200 000 Euro. Überwiegend männliche Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren toben sich auf Kosten der Allgemeinheit vor allem nach 22 Uhr und an Wochenenden, bevorzugt im Sommer, aus. Um dem unsinnigen und teuren Vandalismus rasch vorzubeugen, schlug Helmut Biegi vor, das Thema verstärkt öffentlich anzusprechen und zum Beispiel Projektwochen an Schulen zu zu überlegen. Eine heilsame Methode könne außerdem sein, die bekannten Täter in die Schadensbehebung zu integrieren. Schließlich müsse die Problematik bei den - wenn vorhanden - lokalen Präventionsräten auf die Tagesordnung. Nicht zuletzt bietet die bevorstehende Projektauswertung die Chance, der Gewalt entgegen zu wirken. Die Darstellung der verschiedenen Initiativen dient als Grundlage für ein kreisweites Netzwerk, das allen Beteiligten Anregungen zum Handeln bringt. Landrat Alfred Jakoubek kündigte an, dass man im Mai 2006 bei der nächsten Sicherheits- und Präventionskonferenz das Thema weiter verfolgen beziehungsweise vertiefen werde.