Presse-Archiv 2007

Neuer Frauenförderplan vorgelegt

Gut aufgestellt für Chancengleichheit

11.09.2007

Darmstadt-Dieburg – „Der Landkreis Darmstadt-Dieburg sieht in der Förderung von Frauen ein wichtiges Instrument, die Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen zu pflegen. Sie ist deshalb ein integraler Bestandteil der Personalentwicklung“, so Landrat Alfred Jakoubek. Bereits jetzt kann sich der Landkreis in Sachen Unterstützung von Frauen sehr gut sehen lassen. „Gleichwohl gibt es auch Bereiche, in denen Handlungsbedarf besteht“, so Brigitte Hartwig, stellvertretende Frauenbeauftragte im Landkreis.

Insgesamt sind die Frauen in der Kreisverwaltung mit 68 Prozent der 1043 Beschäftigten und Beamten in der Mehrzahl. Eine Rolle spielt dabei sicherlich, dass vor allem im Verwaltungs- und Bürobereich, aber auch im Jugendamt Berufe dominieren, die als klassische Frauenberufe gelten. Das spiegelt sich auch bei den Auszubildenden wider, wo Frauen mit 75 Prozent ebenfalls in der Mehrheit sind. Männer und Frauen wählten mit 53 Prozent bzw. 47 Prozent zu beinahe gleichen Teilen die Beamtenlaufbahn.

Gut versorgt sind in der Kreisverwaltung auch die Frauen, die Familie und Beruf miteinander verbinden möchten. Ein Großteil der insgesamt 711 Frauen – nämlich 66 Prozent - nutzt die Gelegenheit, Teilzeit zu arbeiten. Mittlerweile verfügt die Verwaltung über rund 160 verschiedene Arbeitszeitmodelle, mit denen sie sich auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter einstellt. Männer haben das Feld der Teilzeitarbeit mit 10 Prozent bislang noch nicht sehr intensiv genutzt. „Es bleibt spannend, wie sich in Zukunft das neue Elternzeitgesetz und das Elterngeld auswirken werden“, bemerkt Brigitte Hartwig.

Frauenförderung habe mittlerweile eine andere Qualität erlangt, so Hartwig. Sei es vor Jahren noch ein Ziel gewesen, Familie und Berufstätigkeit überhaupt miteinander zu verbinden, so käme es heute vielmehr darauf an, als Mutter oder Vater Familienleben zu pflegen und auch Karriere machen zu können. Nachholbedarf sieht sie deshalb vor allem bei der Beförderung von Frauen in höhere Verantwortungsbereiche und Gehaltsklassen. In einer der oberen Entgeltgruppen seien Frauen zwar in der Überzahl, ansonsten seien Frauen in hohen den Gehaltsstufen unterrepräsentiert. Aber auch die Frage, wie Familienzeiten für Männer in der Kreisverwaltung attraktiver gemacht werden können, treibt sie um.

Erstmals wurden mit dem Frauenförderplan Zielvorgaben definiert, an denen sich konkrete Maßnahmen orientieren. Neben der Beseitigung von Unterrepräsentanz von Frauen, sollen Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung gefördert werden und Führungskräfte besser über die Bedingungen für Chancengleichheit informiert und sensibilisiert werden.

Der neue Frauenförderplan für die Kreisverwaltung, der sich an dem im Dezember 2006 beschlossenen Hessischen Gleichberechtigungsgesetz HGlG orientiert, liegt dem Kreistag auf seiner Septembersitzung zur Verabschiedung vor. Er soll für die Jahre 2007 bis 2012 gelten.

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