Presse-Archiv 2009

Freiwillige Müllsammler befreiten Landschaft von Unrat

Sofa, Autoreifen und gefüllte Campingtoilette

01.10.2009

Fleißige Helfer bei der Müllsammelaktion am 26. September in Mühltal.

Darmstadt-Dieburg – Als großen Erfolg sieht Kreisbeigeordneter und ZAW-Verbandsvorsitzender Christel Fleischmann die Müllsammelaktion, die am 26. September in neun Kommunen des Landkreises stattgefunden hat. „1122 fleißige Helfer haben im Wald, auf Feldern, Wiesen und am Straßenrand wilden Müll zusammengetragen“, berichtet Fleischmann. 380 Erwachsene und 742 Kinder, davon fünf Schulklassen, waren dabei und leisteten in Dieburg, Eppertshausen, Groß-Umstadt, Mühltal, Ober-Ramstadt, Pfungstadt, Reinheim, Roßdorf und Schaafheim ihren Beitrag für eine saubere Landschaft. In Groß-Zimmern gehen Freiwillige am 10. Oktober dem wilden Müll an den Kragen.

„Rund 100 Kubikmeter Müll sind bislang zusammen gekommen. Darunter war auch ein besonders abstoßender Fund“, erzählt Fleischmann Nase rümpfend. In Eppertshausen wurde nämlich eine mit menschlichen Exkrementen gefüllte Campingtoilette entsorgt, sie war wohl mit Abstand das Dreisteste, was den Müllsammlern unter die Augen kam. Aber auch in den anderen Kommunen konnte man zeitweise nur staunen. Neben den üblichen Papiertüten, Plastikbechern, Flaschen und Blechdosen entdeckten die Müllsammler in Pfungstadt einen Satz Altreifen, Betonringe und eine Eisenleiter, in Mühltal wurden ein Sofa, Teppiche, Holzpaletten, Radkappen, Zeitungspakete und Flachmänner aufgetan und in Reinheim landeten Fahrräder, ein Sonnenschirm und Campingstühle vom Wald in den Container. „Wer seinen Müll in die Landschaft wirft, begeht kein Kavaliersdelikt, sondern schadet der Umwelt und dem Geldbeutel seiner Mitmenschen“, erinnert Abfalldezernent Fleischmann. Illegaler Müller müsse gesondert von den Bauhöfen entsorgt werden und verursache hohe Kosten. Rund 800 000 Euro seien dadurch im vergangenen Jahr an zusätzlichen Ausgaben entstanden. „Das wirkt sich auf die Müllpreise aus, die jeder Haushalt zahlen muss“, so Fleischmann.

Um das Bewusstsein dafür noch weiter zu schärfen, wie schädlich wilder Müll ist, hat der ZAW einen Literaturwettbewerb ausgelobt. Unter dem Motto „Haste Worte?“ werden Dichter und Poeten gesucht, die sich Geschichten oder Gedichte zum wilden Müll ausdenken. Angesprochen sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie Schulklassen, Naturschutzgruppen oder andere Gruppierungen. Preisgelder von insgesamt 3000 Euro werden an die Gewinner verteilt. Einsendeschluss für Gereimtes und Prosaisches ist der 30. November 2009. Die verfassten Werke können per Post oder per E-Mail an den ZAW, Rossdörfer Straße 106, 64409 Messel, info@zaw-online.de geschickt werden.  Ansprechpartnerinnen für Fragen sind Christine Funck oder Roswitha Flemming 06159-9160-44 oder 06159-9160-28.

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