Presse-Archiv 2010

Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Impuls 50PLUS laden ein

Kultur und Bewegung öffnen Seelen und wecken Talente

26.08.2010

Teilnehmerin von Impuls 50 Plus bei der kreativen Arbeit.

Darmstadt-Dieburg – Das Projekt Impuls 50PLUS der Kreisagentur für Beschäftigung lädt zu einer Kulturveranstaltung ein, mit der die Ergebnisse der kreativen Phase dieses Projektes erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Sie findet am Donnerstag, den 2. September 2010, von 10 bis 14 Uhr beim Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft, Grenzallee 4-6 in Darmstadt statt.

Die Gäste erhalten über eine Ausstellung aus Bildern und anderen kreativen Werken der Teilnehmer, eine selbst inszenierte Choreographie und eigens verfasste Songtexte Einblicke in Ausgangspunkte und Entwicklungen dieser Frauen und Männer über 50, die aufgrund von psychischen und gesundheitlichen Einschränkungen den Zugang zum Arbeitsleben verloren haben. Zu der Veranstaltung sind Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie alle Interessierten eingeladen. Ihr Kommen zugesagt haben außerdem die Pakt-Partner der Beschäftigungsinitiative „Perspektive 50Plus“, einer Kooperation des Landkreises Darmstadt-Dieburg mit dem Kreis Offenbach, dem Kreis Bergstraße und dem Landkreis St. Wendel.

Vor einem viertel Jahr startete das Projekt Impuls 50PLUS im Landkreis, das sich an Langzeitarbeitslose über 50 richtet, die sich in einer besonders schwierigen Lebenslage befinden. Rund 50 Männer und Frauen aus den östlichen und westlichen Gebieten des Landkreises hatten sich entschieden, bei dieser ersten Kreativ-Phase dabei zu sein. Zunächst haben sie sich untereinander und die Idee des Projektes kennengelernt und wurden damit auch in die weiteren Planungen involviert. Danach begann die Arbeit mit Musik, Tanz, Bewegung, Werken, Malerei und anderen künstlerische Aktivitäten. In einem dritten Schritt erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verstärkt individuelle Unterstützung, damit möglichst viele von ihnen wieder einen Weg zurück in das Arbeitsleben finden.

„Die zweite Phase ist nun fast abgeschlossen und hat bei vielen Teilnehmern Knoten gelöst“, berichtet Jörg Halama, Projektleiter der Initiative 50 PLUS, wo Impuls 50Plus verankert ist. „Mit unserer Veranstaltung wird anschaulich, welche Talente und Kompetenzen durch unser Projekt ans Licht gebracht werden konnten“, so Halama.

Bereits jetzt sind erste Erfolge zu vermelden, denn gemeinsame Arbeiten in der Gruppe haben bei den Einzelnen Wirkung erzielt. Motivation und Selbstvertrauen wurden geweckt. Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten bereits einen Arbeitsvertrag unterschreiben oder mit einem Praktikum, einem „Ein-Euro-Job“ oder einer anderen Maßnahme begonnen beginnen.

Aus ganz unterschiedlichen Gründen gehören diese Frauen und Männer zu den besonders schwer vermittelbaren Langzeitarbeitslosen, an die sich Impuls 50Plus wendet. Da ist zum Beispiel Frau S., sie ist gelernte Bürokauffrau und hat zuletzt als Verkaufshilfe und Altenpflegerin gearbeitet. Nach 35 Jahren Ehe hat ihr Mann sie verlassen. Seine Handgreiflichkeiten gegenüber Frau S. während des Trennungsjahres ließen sie seelisch und körperlich zerrütten. Weil sie kein Selbstvertrauen hatte, sich bei Arbeitgebern vorzustellen, landete sie bei der Kreisagentur für Beschäftigung. Impuls 50Plus hat ihr geholfen, sich wieder aufzurichten. „Ich schaffe es nun, ganz anders aufzutreten als zuvor. Ich weiß zwar noch nicht genau, wie ich meine Stärke zum Beruf machen kann, aber ich arbeite mit Impuls 50Plus weiter daran“, so Frau S. Herr I. kommt aus dem Iran und lebt seit langem in Deutschland. Schon die jahrelange vergebliche Arbeitssuche ging ihm schwer an die Nieren. Die Trennung von seiner Frau und ihr Umzug mit dem 13-jährigen Sohn in die Ferne warfen ihn psychisch total aus der Bahn. Durch den Kontakt zu der Gruppe von Impuls 50Plus, durch das Sportangebot und viele Einzelgespräche hat er wieder Mut gewonnen und er will jetzt unbedingt wieder arbeiten. Da er sehr qualifiziert ist und über berufliche Erfahrungen im Ausland verfügt, hat er gute Chancen.

Herr R. hat einen Realschulabschluss, eine abgeschlossene Ausbildung und ist seit zehn Jahren arbeitslos. Er hat psychische und körperliche Probleme und brauchte regelmäßig Therapien. Kein Arbeitgeber traute ihm zu, dass er noch arbeitsfähig ist. Durch das Impuls-Projekt hat sich einiges bei ihm geändert. Ein Praktikumsplatz mit anschließender Einstellung steht in Aussicht.

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