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Gemeinsam gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest

Aktive Hunde trotz Leinenpflicht

19.08.2024

Darmstadt-Dieburg. Die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) erfordert weitreichende Schutzmaßnahmen, die sowohl Menschen als auch Tiere betreffen. Eine zentrale Maßnahme ist die Leinenpflicht für Hunde in den betroffenen Gebieten (Sperrzone II). Doch wie lässt sich das Wohlbefinden von Hunden trotz dieser Einschränkungen gewährleisten? Die Kreistierschutzbeauftragte Dr. Christa Wilczek gibt wertvolle Tipps für eine artgerechte Hundehaltung in dieser besonderen Situation.

Weiterverbreitung von ASP soll verhindert werden

Die Leinenpflicht in den infizierten Zonen dient dem Schutz vor der Weiterverbreitung des ASP-Virus. Hunde könnten ansonsten infizierte Wildschweine aufscheuchen, die sich bevorzugt in dichtem Unterholz, Hecken oder an kühlen Orten wie Bachläufen aufhalten. Durch die Beunruhigung könnten die Wildschweine das Virus in andere Gebiete tragen. Zudem kann der Kontakt mit toten, infizierten Tieren, insbesondere mit deren Blut, zur Verbreitung des Virus führen. Daher ist es wichtig, ausgewiesene Wege nicht zu verlassen und Hunde stets an der Leine zu führen.

Bewegung trotz Leinenpflicht

Um den Bedürfnissen eines Hundes trotz der Leinenpflicht gerecht zu werden, sind sowohl körperliche als auch geistige Beschäftigungen unerlässlich. Eine Flexi- oder Schleppleine mit einer Länge von maximal acht Metern bietet dabei einen größeren Bewegungsradius, ohne die Sicherheit zu gefährden. Wichtig ist, dass der Hund dabei ein Geschirr trägt und immer im Sichtfeld bleibt. Die Schleppleine eröffnet zahlreiche Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten wie z.B. Nasenarbeit, Such- und Versteckspiele sowie das Anzeigen und Zurückbringen von Gegenständen. Baumstämme oder Äste entlang des Weges lassen sich als Hindernisse nutzen, um den Hund spielerisch zu fordern.

Soziale Kontakte für Hunde wichtig

Auch die körperliche Auslastung darf nicht zu kurz kommen. In den kühleren Morgen- oder Abendstunden eignen sich gemeinsame Jogging- oder Fahrradrunden auf Feld- und Waldwegen besonders gut. Für sportlich ambitionierte Hundehalter bieten sich zudem Aktivitäten wie „Canicross“ (Ziehen am Seilzug) oder „Bikejöring“ (Ziehen am Fahrrad) an. Bei speziellen Tretrollern spricht man von „Dogscooting“. Soziale Kontakte sind für Hunde ebenfalls wichtig. Gemeinsame Spaziergänge mit anderen Hundefreunden oder Treffen in eingezäunten Gärten sind hierfür ideal. Auch die Nutzung von eingezäunten Hundeplätzen kann nach vorheriger Absprache eine gute Option sein. Dabei sollten stets die Hinterlassenschaften des Hundes ordnungsgemäß entsorgt werden. Auch zu Hause gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Hund zu beschäftigen. Such- und Intelligenzspiele, Schnüffelaufgaben und der  sogenannte „KauSpielSpaß“ bieten Abwechslung. Vielleicht möchten Sie auch mit Clickertraining beginnen und Ihrem Hund neue Tricks beibringen?

Qualifizierte Trainer können unterstützen

Im Landkreis Darmstadt-Dieburg stehen Ihnen zahlreiche Hundetrainer zur Verfügung, die bei der Freizeitgestaltung unterstützen können. Es ist darauf zu achten, dass gewerbsmäßig tätige Trainer über eine offizielle §11-Erlaubnis des Veterinäramtes verfügen, wie es das Tierschutzgesetz vorschreibt. Diese Erlaubnis gewährleistet, dass die Trainer qualifiziert und ggf. auch spezialisiert sind.

Hund und Besitzer sind ein Team

Bei allen Aktivitäten ist es wichtig, dass Alter, den Gesundheitszustand und die Belastungsfähigkeit des Hundes zu berücksichtigen. Arbeiten man als Team mit seinem Hund, achten Sie auf ausreichende Pausen und stellen Sie stets frisches Trinkwasser zur Verfügung. So kann die Leinenpflicht zu neuen, interessanten Begegnungen und Beschäftigungsmöglichkeiten führen – zum Wohle Ihres Hundes und zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest.

mm

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