Aktuelle Nachrichten aus Darmstadt-Dieburg

Unterbringung von Geflüchteten

Landkreis informiert sich über das Gießener Modell

22.08.2024

Vor-Ort-Termin am neuen Gebäude in Lich: (v. l.) Baudezernent Christopher Lipp; Sozialdezernent Frank Ide; Sandra Karls, Fachdienstleitung Migration beim Landkreis Gießen; Sabine Hahn, Büroleitung der Sozialdezernentin Darmstadt-Dieburg; Susanne Stockhardt, Fachbereichsleitung Zuwanderung und Flüchtlinge beim Landkreis Darmstadt-Dieburg; Christel Sprößler, Sozialdezernentin des Landkreises Darmstadt-Dieburg; Landrätin Anita Schneider, Lichs Bürgermeister Dr. Julien Neubert; Arvid Wolff vom Fachdienst Bauen des Landkreises Gießen. Foto: Landkreis Gießen

Darmstadt-Dieburg/Gießen. Wie können Kommunen und Landkreise geflüchtete Menschen vor Ort in geeignetem Wohnraum unterbringen? Der Landkreis Gießen mietet dafür Immobilien, baut aber auch selbst Unterkünfte, für die bereits Folgenutzungen geplant sind. Über dieses Konzept hat sich die Sozialdezernentin des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Christel Sprößler, kürzlich in Lich informiert.

„Wir haben im Moment die Kapazität, uns alternative Unterbringungsmöglichkeiten anzuschauen und abzuwägen, welche wir in unserem Landkreis umsetzen können. Daher freuen wir uns, dass wir uns vor Ort ein Bild von der Entwicklung im Landkreis Gießen machen können“, erklärte Sprößler bei dem Treffen mit Landrätin Anita Schneider, Baudezernent Christopher Lipp und Sozialdezernent Frank Ide. Ebenfalls dabei war Lichs Bürgermeister Dr. Julien Neubert.

Der Landkreis Gießen übernimmt zentral die Unterbringung von Geflüchteten in Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Kommunen. Das ist auch im Landkreis Darmstadt-Dieburg der Fall. Dieser mietet aktuell allerdings die meisten Unterkünfte über externe Betreiber an.

„Für den Landkreis Gießen ist es ein großes Anliegen, eine Belegung von Turnhallen oder die Unterbringung in Zelten zu vermeiden. Dafür hat der Landkreis bereits 2015 und 2016 in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen mehrere eigene Gemeinschaftsunterkünfte mit Platz für jeweils rund 30 Personen errichten lassen“, erklärte die Landrätin während des Austauschs. Einige dieser Gebäude wurden zwischenzeitlich abgebaut und für andere Zwecke verwendet. Ein gelungenes Beispiel hierfür sei die Kindertagesstätte „Zum Fuchsstrauch“ in Lich.

In diesem Jahr errichtet der Landkreis Gießen drei Wohngebäude in Allendorf/Lumda, Hungen und Lich, in denen zunächst geflüchtete Menschen untergebracht werden. Später sei eine Folgenutzung als bezahlbarer Wohnraum vorgesehen, erläuterte Baudezernent Lipp. Diese nachhaltige Planung sorge auch für Akzeptanz vor Ort, erklärte Sozialdezernent Ide. „Die Zusammenarbeit mit dem Landkreis kommt uns entgegen“, bestätigte der Licher Bürgermeister Dr. Neubert: „Das Konzept, das wir hier gemeinsam verfolgen, ist ein Beitrag zur Schaffung von dringend nötigen bezahlbarem Wohnraum. Und die Nutzung einer früheren Gemeinschaftsunterkunft als Kita hat den Ausbau unseres Betreuungsangebots ergänzt.“

Das Fazit der Sozialdezernentin aus Darmstadt-Dieburg fällt nach dem Termin positiv aus: „Das Konzept des Landkreises Gießen ist definitiv nachahmenswert und wir nehmen viele Anregungen für eine nachhaltige Lösung mit.“

tb

zurück...