Jahr 2025
Entsorgung der Gelben Säcke in Darmstadt-Dieburg
Forderungsliste und Frist für das Abfuhrunternehmen RMG
11.02.2025
Darmstadt-Dieburg. Die Ausgangslage war klar vor dem Krisengespräch, zu dem der Erste Kreisbeigeordnete und Vorstandsvorsitzende des Zweckverbands Abfall- und Wertstoffeinsammlung (ZAW) Lutz Köhler die Vertreter des Dualen Systems Deutschland (DSD) und zudem Vertreter des neuen Abfuhrunternehmens RMG aus Eltville eingeladen hatte: Die Geduld im Landkreis Darmstadt-Dieburg sechs Wochen nach dem Wechsel zum neuen Vertragspartner des DSD ist erschöpft. „Die Gründe für die mangelhafte Abfuhr mögen vielfältig sein, sind aber nicht länger hinnehmbar. Wir erwarten nun eine verbindliche Aussage, wie die Entsorgung der Gelben Säcke im gesamten Kreisgebiet zeitnah und substanziell sichergestellt werden kann“, hatte Lutz Köhler vor dem Gespräch gesagt. Die verbindliche Aussage ist nun von Seiten des ZAW im Krisengespräch eingefordert und auch benannt worden. Konkret geht es um eine To-Do-Liste, die auch vom DSD unterstützt wird. Der ZAW will diese Forderungen schriftlich bestätigt haben von der Firma RMG und ist sich mit dem DSD einig, dass die aufgeführten Punkte im Februar realisiert sein müssen. „Wir wollen messbare Ergebnisse“, sagte Lutz Köhler.
Eine Verbesserung sei in den vergangenen zwei Wochen spürbar gewesen, erklärten die Vertreter von RMG. Es seien rund ein Drittel weniger Beschwerden eingegangen. „Auch, wenn es klar ist, dass es bei einer Abfuhr immer mal Reklamationen geben kann, sind das für uns aber immer noch zu viele Reklamationen“, sagte Lutz Köhler. „Wir werden gemeinsam mit dem DSD als Auftraggeber der RMG den Druck hochhalten.“
Die Forderungen des ZAW, die von der RMG schriftlich bestätigt werden sollen und die auch vom DSD laut Micha Scharpenberg als „zielführend“ betrachtet werden, sind: Der ZAW wird grundsätzlich schriftlich informiert. Beschwerden von Anwohnern, die vom ZAW, dem Kreis oder den Kommunen weitergeleitet werden, bleiben nicht unbeantwortet. Die Hotline der RMG muss personell verstärkt werden, damit diese zu den ausgeschriebenen Zeiten auch immer erreichbar ist. Und schließlich sollen Nachfahrten nach Reklamationen grundsätzlich innerhalb von 24 Stunden erfolgen. Zudem soll der Vorschlag des ZAW geprüft werden, einen Mängelmelder einzurichten, damit jeder online sehen kann, wann wo welcher Mangel gemeldet wurde – und wann dieser abgestellt worden ist. Gleichzeitig erhielt der ZAW-Vorstand um Vorsitzenden Lutz Köhler die Zusage des DSD, dass mehr Transparenz hergestellt werde durch bessere Kommunikation, mit dem ZAW und auch mit den Kommunen. Zudem soll dokumentiert werden, wie viel Zeit vergeht von der Beschwerde bis nur Abfuhr in den Kommunen. „Die Abfuhr innerhalb von 24 Stunden nach der Reklamation ist ein Qualitätsmaßstab“, sagte Lutz Köhler. „Derzeit ist messbar, dass die meisten Reklamationen nicht am nächsten Tag abgeholt werden.“ In der Leistungsvereinbarung des DSD mit dem RMG steht sogar, dass Gelbe Säcke, die nicht abgeholt wurden, „unverzüglich“ nachzufahren seien.
Von Seiten des ZAW-Vorstands wurde nochmal verdeutlicht, dass es sich hier um keine Einzelfälle gehandelt hatte, sondern, dass flächendeckend mangelhaft angefahren worden sei. Auch Micha Scharpenberg zeigte sich „verwundert“, dass RMG nicht die Leistung abgeliefert habe, „die wir erwartet hätten“. In den vergangenen beiden Wochen soll die nachträgliche Abfuhr bei Reklamationen aber jeweils innerhalb eines Tages geklappt haben, laut DSD.
Das Thema Ersatzvornahme ist damit vorerst vom Tisch. „Wir werden aber ganz genau hinschauen, ob RMG unsere Forderungen erfüllen kann“, sagte Lutz Köhler, „denn hier geht es schließlich um unsere Darmstadt-Dieburger, die ihren Gelben Sack ordnungsgemäß an der Straße abstellen – und die auch erwarten können, dass er ordnungsgemäß abgeholt wird.“