Vortrag: "Held und Hasendieb" Georg Brandl - ein Ober-Ramstädter in der Zeit des Nationalsozialismus

Liebe Mitglieder und Freunde des Vereins für Heimatgeschichte,

wir laden Sie recht herzlich für

Donnerstag, den 7. März 2019, 19.30 Uhr,
im Scheunensaal der Hammermühle, Ober-Ramstadt

ein.

„Held und Hasendieb“
Georg Brandl – ein Ober-Ramstädter in der Zeit des Nationalsozialismus

heißt der Titel eines Vortrags von Dr. Matthias Rohde, den wir Ihnen als letzten Vortrag in der Saison 2018/19 präsentieren.

Georg Brandl (Jahrgang 1903) wuchs in schwierigen sozialen Verhältnissen und in unruhigen Zeiten in Ober-Ramstadt auf. Während der Weimarer Republik kam er schon als junger Mann mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt. Im Laufe seines Lebens saß er deswegen mehrfach wegen Kleintierdiebstählen, Falschmünzerei und Körperverletzung im Gefängnis. Die Nationalsozialisten stempelten ihn deshalb als einen „ausgesprochen asozialen Menschen […], dem alles zuzutrauen ist“, ab.

Ganz so einfach kann man sich die Bewertung seiner Person und seines Lebens jedoch nicht machen, denn ihm war tatsächlich alles zuzutrauen. Als amerikanische Panzer am 24. März 1945 am Ortseingang von Ober-Ramstadt standen, gehörte er zu einer Gruppe von drei Männern, welche die von den Nationalsozialisten aufgestellten Grenzsperren unter Einsatz ihres eigenen Lebens wegräumten. Sie verhinderten damit eine gewaltsame Einnahme des Ortes mit möglichen Toten und Verletzten.

Es gibt noch andere Hinweise darauf, dass er in diesen schwierigen Zeiten wusste, was richtig und was falsch ist. Wir laden Sie ein, sich in dem Vortrag auf den Weg zu machen, die widersprüchliche Geschichte des Georg Brandl zu entdecken und der Frage nachzugehen, was ein anständiges Leben ausmacht.

Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher und Interessierte. Der Eintritt ist frei, Spenden willkommen.