Klimaschutzteilkonzept "Integrierte Wärmenutzung" im Landkreis Darmstadt-Dieburg
Im Jahr 2015 wurde ein Klimaschutzteilkonzept “Integrierte Wärmenutzung im Landkreis Darmstadt-Dieburg am Beispiel der Kommunen Münster und Groß-Umstadt“ erarbeitet.
Das finale Klimaschutzteilkonzept bzw. der Endbericht wird hiermit öffentlich als Download bereitgestellt.
Das Klimaschutzteilkonzept betrachtet beispielhaft die Wärmeversorgung in zwei Modellkommunen im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Grundlage des Konzepts ist eine Energie- und CO2-Bilanz sowie eine Potenzialanalyse zur Energieeinsparung, Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien. Auf Basis von Szenarien mit dem Zeithorizont 2030 werden Ziele und Leitlinien für die zukünftige Entwicklung der Wärmeversorgung formuliert.
Kernstück ist zudem ein handlungsorientierter Maßnahmenkatalog, der den Kommunen verschiedene Handlungsoptionen zur Erreichung der Ziele bereitstellt.
Als Modellkommunen wurden die beiden kreisangehörigen Kommunen Münster und Groß-Umstadt ausgewählt. Beide Kommunen stehen beispielhaft für die übrigen Städte/Gemeinden im Landkreis. Sowohl im Hinblick auf die strukturellen Voraussetzungen als auch auf die bisherigen Aktivitäten im Bereich Energie und Klimaschutz bilden sie eine Bandbreite, in der sich die anderen Kommunen des Kreises wiederfinden und einordnen können. Dadurch ist gewährleistet, dass die Ergebnisse des vorliegenden Konzepts auch auf andere Kommunen des Landkreises Darmstadt-Dieburg übertragbar sind.
Das Klimaschutzteilkonzept wurde durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit -vertreten durch den Projektträger Jülich/Forschungszentrum Jülich GmbH- im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.
Fach-Workshop "Energieeffizienz Gebäude"
Mit den regionalen "Energie"-Akteuren fand am 4. November 2015 im Kreishaus Darmstadt-Kranichstein ein Fach-Workshop mit Fach-Austausch zum Thema "Energieeffizienz Gebäude" statt. Die Inhalte der Veranstaltung Protokoll, Präsentation des Büros Infrastruktur und Umwelt, Präsentation der Hessischen Energiespar-Aktion und Präsentation der Stadt Groß-Umstadt sind als Download bereitgestellt.
Workshop "Potenziale und Handlungsmöglichkeiten einer klimaschonenden Wärmeversorgung in Münster"
Zu einem Workshop "Potenziale und Handlungsmöglichkeiten einer klimaschonenden Wärmeversorgung in Münster hatte am 13.10.2015 die Gemeinde Münster eingeladen. Rund 25 interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Mitglieder des Fachkreises "Energietisch-Gemeinde Münster" haben an diesem Abend fachkundig diskutiert.
Die Moderation wurde durch das Büro Infrastruktur & Umwelt aus Darmstadt geleitet. Der Vortragsimpuls mit Veranstaltungsablauf sind als Download bereitgestellt.
"Integrierte Wärmenutzung" im Landkreis Darmstadt-Dieburg
Förderprojekt "Klimaschutzteilkonzept Integrierte Wärmenutzung im Landkreis Darmstadt-Dieburg am Beispiel Münster und Groß-Umstadt"
Im Landkreis Darmstadt-Dieburg werden schon viele Jahre von Privatpersonen, dem Gewerbe und der Verwaltung Maßnahmen umgesetzt, mit denen Energie gespart, die Erneuerbaren Energien ausgebaut und stärker genutzt werden. Bereits im Jahr 2011 hat der Kreistag folgenden Beschluss gefasst:
- Der Kreisausschuss wird beauftragt, das bei den kreiseigenen Liegenschaften eingeleitete nachhaltige Umsteuern hin zu einer Ressourcen schonenden, klimaneutralen, regenerativen und effizienten Energieversorgung für den gesamten Landkreis zu initiieren.
- Zu diesem Zweck soll der Kreisausschuss eine Bündelungsfunktion für lokale und regionale Projekte übernehmen.
Der Landkreis Darmstadt-Dieburg beantragte daher das Klimaschutzteilkonzept „Integrierte Wärmenutzung in Münster und Groß-Umstadt des Landkreises Darmstadt-Dieburg“ zusammen mit zwei kreisangehörigen Kommunen. Das Konzept ist primär auf die Handlungsfelder der Städte und Gemeinden ausgerichtet, beinhaltet aber auch die übergeordneten, koordinativen Handlungsfelder des Kreises.
Titel
"Klimaschutzteilkonzept Integrierte Wärmenutzung in Münster und Groß-Umstadt des Landkreises Darmstadt-Dieburg"
Laufzeit
Bewilligungszeitraum 01.10.2014 bis 31.12.2015
Gefördert vom
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages www.klimaschutz.de
Projektträger
Projektträger Jülich / Forschungszentrum Jülich www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen
Förderkennzeichen
03KS5070
Ziel und Inhalt
Das Klimaschutzkonzept wird die unterschiedlichen Energieträgerangebote mit den verschiedenen Wärme- und Kältebedarfen in den Kommunen in klimaschützender Weise aufeinander abstimmen, eine Übersicht über die Nutzungsmöglichkeiten der Kraft-Wärme-Kopplung, erneuerbarer Energien und industrieller sowie sonstiger Abwärme geben und damit die Basis für eine strategische Wärme- und Kälteversorgungsplanung der Kommunen unter ökologischen Gesichtspunkten darstellen.
Auf Basis der Daten zum Ist-Zustand werden kurz- und mittelfristig technisch und wirtschaftlich umsetzbare Potenziale zur Energieeinsparung (energetische Gebäudesanierung) und Steigerung der Energieeffizienz in den verschiedenen Verbrauchssektoren analysiert. Ein besonderes Augenmerk wird dabei – neben den privaten Haushalten - auf die Einspar- und Effizienzpotenziale der kommunalen Verbraucher gelegt. Weiterhin werden die Potenziale zur Nutzung Erneuerbarer Energien, von Abwärme aus industriellen Prozessen sowie von Abwasser oder sonstigen Niedertemperaturquellen und die Potenziale zur effizienten Wärmeerzeugung in KWK-Prozessen für objektübergreifende Versorgungslösungen (Nahwärmeinseln, -netze) quantifiziert und soweit möglich räumlich lokalisiert.
Zur Zielfestlegung werden ein Referenz- und ein Klimaschutzszenario erarbeitet, um die Bandbreite möglicher Entwicklungen sowie die Einflüsse unterschiedlicher Faktoren wie z.B. Ausbau- und Erneuerungsraten, Sanierungszyklen, Energiekosten aufzuzeigen. Ein zentraler Baustein des Integrierten Wärmenutzungskonzeptes ist die Erarbeitung eines umsetzungsorientierten Katalogs von Maßnahmen zur Aktivierung der identifizierten Potenziale.
Auf der Grundlage der aufgezeigten energie- und klimapolitischen Potenziale und Ziele werden kurz- und mittelfristig umsetzbare Klimaschutzmaßnahmen erarbeitet.
Insgesamt zielen die Organisation eines angemessenen Beteiligungsprozesses und die Einbeziehung wesentlicher Kompetenz- und Entscheidungsträger auf die Steigerung der gemeinsamen Identität sowie die Erhöhung von Akzeptanz und Motivation zur Umsetzung der vereinbarten Ziele und Projekte ab. Darüber hinaus sollen frühzeitig Hemmnisse identifiziert, Lösungen zur Überwindung entwickelt und Kooperationen gebildet werden.
Für die erfolgreiche Erarbeitung und spätere Umsetzung des Klimaschutzteilkonzeptes ist es daher wichtig, die lokalen und regionalen Akteure einzubinden sowie Bürgerinnen und Bürger kontinuierlich über den Prozess und die Ergebnisse zu informieren.