Was macht eigentlich die Behindertenbeauftragte von Mühltal?

Beate Jährling ist seit Dezember 2018 Behindertenbeauftragte der Gemeinde Mühltal.

Die Gemeinde verabschiedete 2016 einen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.

In diesem Rahmen regte Beate Jährling die Schaffung der ehrenamtlichen Stelle an. Vor ihrem Amtsantritt wurde die Stelle von der damaligen Bürgermeisterin ausgefüllt. Im Interesse des Anliegens war es, die Stelle mit einer ehrenamtlichen, unabhängigen Person zu besetzen. So schlug Beate Jährling 2018 vor, die Stelle zu übernehmen.

Selbst meint sie dazu: „Ich bin ausgebildete Sozialpädagogin und habe mein gesamtes Berufsleben Menschen geholfen, sich im Alltag, bei der Ausbildung und im Beruf zurechtzufinden. Vor diesem Hintergrund habe ich meine Dienste als Behindertenbeauftragte den Bürgerinnen und Bürgern von Mühltal angeboten.“

Die Behindertenbeauftragte war bis zu ihrer Verrentung im Integrationsfachdienst tätig. Ihre langjährige Erfahrung im Beruf hilft ihr bei der ehrenamtlichen Tätigkeit immer wieder.

Beate Jährling ist telefonisch und per E-Mail zu erreichen. Auch schreibt sie in der Mühltalpost, der lokalen Zeitung, beinahe monatlich Artikel über ihr Engagement.

Beate Jährling beschreibt den Ablauf der Beratung wie folgt: „Die Leute rufen mich an oder schreiben mir. Dann machen wir einen Termin aus und ich besuche sie. Auch können wir uns bei mir Zuhause treffen. Wichtig ist mir, dass die Termine nicht in der Verwaltung stattfinden, da wir so flexibler bei der Terminfindung sind. Wenn wir uns bei den Leuten Zuhause treffen, hat das den Vorteil, dass ich mir ein besseres Bild von der Gesamtsituation machen kann“, führt sie aus.

Die Themen in den Beratungsgesprächen sind vielfältig. Sie umfassen z.B. Anträge auf einen Grad der Behinderung, Alltagshilfen, Informationen über Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen, Behinderungsgrade, Pflegegrade und Hilfe bei Antragstellungen. Auch umfasst Jährlings Tätigkeit in manchen Fällen Hilfe bei alltäglichen Fragen oder bei der Freizeitgestaltung. Die Ratsuchenden sind oft ältere Menschen. Im Schnitt berät die Behindertenbeauftragte 30 Menschen pro Jahr einmal oder mehrmals.

„Bei 80% der Fragen kann ich selbst gut antworten. Ansonsten kann ich auch auf den kommunalen Behindertenbeauftragten, die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) oder auf die anderen Behindertenbeauftragten im Kreis zurückgreifen“, erklärt Jährling.

In der Öffentlichkeit tritt Beate Jährling auch regelmäßig in Erscheinung. So organisierte sie 2019 und 2023 anlässlich des internationalen Protesttages von Menschen mit Behinderung am 5. Mai Aktionen in der Gemeinde. Im April diesen Jahres wird sie beim „Seniorentag“ in Mühltal vertreten sein und über ihre Aktivitäten informieren.

Die Behindertenbeauftragte von Mühltal freut sich sehr darüber, dass im Mai diesen Jahres in der Gemeinde ein Teilhabebeirat konstituiert wird. Das heißt, Vieles, was sie im Moment allein tut, wird zukünftig von mehreren Personen übernommen. Voraus gegangen war ein langer Zeitraum, in dem Beate Jährling ab Februar 2020 mit vier anderen Personen eine Satzung für einen solchen Beirat geschrieben hat.

„Wir haben uns bei diesem Vorhaben viel Mühe gegeben. Wir freuen uns ganz besonders darüber, dass unser Satzungsentwurf zu großen Teilen vom Gemeindevorstand angenommen wurde. U.a. sind Menschen mit Behinderung und solche mit Fachkenntnissen aufgerufen, zu kandidieren. Ich bin ganz gespannt, mit wem ich in Zukunft am Thema Teilhabe arbeiten werde."

Abschließend meint Beate Jährling: „Ich bin stolz und froh, dass ich in den letzten Jahren den Menschen in Mühltal mit meiner Fachkenntnis weiterhelfen konnte. Ich habe den Eindruck, dass durch die Beratung immer eine Verbesserung der Situation möglich war." Wir wünschen weiterhin viel Erfolg bei der Beratung, aber auch viel Energie für die Arbeit im Teilhabebeirat.