Der Gender-Stern

Neben genderfreien Formulierungen kann auch der Gender-Stern verwendet werden, um geschlechtersensibel zu kommunizieren. Bei dieser genderinklusiven Form wird zwischen die weibliche und die männliche Form ein Stern * eingefügt:

Besucher*innen
Einwohner*innen
Bürger*innen
Beamt*innen

Der Gender-Stern hat seinen Ursprung in der Informatik. Dort wird der Stern (auch Asterisk genannt) als Platzhalter für unbekannte Zeichen verwendet. Analog zu dieser Verwendung wird der Gender-Stern als Platzhalter für alle Geschlechtsidentitäten genutzt. Der Stern berücksichtigt damit auch Menschen, die sich außerhalb der binären Geschlechterkategorien „männlich“ und „weiblich“ verorten.

Wird der Text mit dem Gender-Stern vorgelesen und soll die zugehörige Bedeutung auch verbal hervorgehoben werden, wird an der Stelle des Sterns eine kurze Sprechpause gemacht.

Bei der Verwendung des Gender-Sterns kann es vorkommen, dass eine der Formen nicht grammatikalisch korrekt abgebildet werden kann. Als Orientierung dient meist die weibliche Form (z.B. Ärzt*in, Kolleg*innen).

Gender-Stern bei Adjektiven, Artikeln und Pronomen

Um geschlechtergerecht zu kommunizieren, müssen gegebenenfalls auch Artikel, Pronomen und Adjektive angepasst werden. Wird der Gender-Stern verwendet, kann er auch hier zwischen weibliche und männliche Form gesetzt werden:

Wir suchen eine*n neue*n Schulleiter*in.
Die Angaben der*des Antragsteller*in müssen vollständig sein.
Die*der Beschuldigte muss ihre*seine Stellungnahme fristgerecht einreichen.
Die*der Betriebsrät*in und ihr*e oder sein*e Stellvertreter*in müssen einbezogen werden.
Wir stellen eine*n Verwaltungsfachangestellte*n in Vollzeit ein.

An diesen Beispielen wird deutlich, dass diese Form der geschlechtersensiblen Kommunikation in einigen Fällen zu komplizierten und unschönen Konstrukten führen kann. Durch neutrale Formulierungen lassen sie sich vermeiden. Zahlreiche Beispiele dazu sind auf Neutrale Bezeichnungen und Neutrale Umschreibungen zu finden. Häufig wird die Verwendung des Gender-Sterns jedoch auch als unkomplizierter empfunden, da keine alternativen Formulierungen gefunden werden müssen.

Auch akademische Grade und Titel sollten geschlechtersensibel geschrieben werden. Dies gilt auch für abgekürzte Formen. Bei Personen, die in der männlichen Form angesprochen werden möchten, können die üblichen Bezeichnungen verwendet werden. In der weiblichen Form kann ein Apostroph zwischen der Abkürzung und der weiblichen Endung verwendet werden. In Fällen, in denen die gewünschte Ansprache nicht bekannt ist oder mehrere Personen gemeint sind, wird die Verwendung des Sterns empfohlen.

Prof.; Dipl.-Päd.
Dr.‘in; Dipl.-Ing.‘in
Prof.*in; Dipl.-Ing.*in