Presse-Archiv 2001
Stabwechsel bei der Region Starkenburg
11.01.2001
Zum Jahreswechsel löst Alfred Jakoubek, Landrat des Kreises Darmstadt-Dieburg, turnusgemäß den Bergsträßer Landrat Norbert Hofmann in der Funktion als Sprecher der Region Starkenburg, dem freiwilligen Zusammenschluss der Landkreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Odenwald sowie der Stadt Darmstadt, ab. Den Wechsel nahmen die beiden Landräte jetzt zum Anlass, im Rahmen einer Pressekonferenz ein Fazit für das vergangene Jahr zu ziehen und ein Ausblick auf Kommendes zu geben.
"Die Region Starkenburg kann auf ein bedeutendes Jahr zurückblicken", so Landrat Hofmann, der 2000 die Aufgaben des Sprechers wahrgenommen hatte. Die Starkenburger wurden im Rahmen des zweijährigen Bundeswettbewerbs "Regionen der Zukunft" im Sommer auf der Weltkonferenz Urban 21 in Berlin als eine der Siegerregionen gekürt und stellen nun offiziell eine von 25 Zukunftsregionen bundesweit dar. Zudem unterstrich die Veröffentlichung der "Wirtschaftswoche" im vergangenen Frühjahr, in der der Region ein Spitzenplatz als Technologieregion eingeräumt wurde, die ein hohes Potential an noch nicht ausgeschöpften Ressourcen zur Verfügung habe, die gute Ausgangslage Starkenburgs. "Ein Ansporn, jetzt erst recht Gas zu geben, gemeinsam neue Projekte zu initiieren und laufende Prozesse weiterzuführen", erklärt Alfred Jakoubek, Landrat des Kreises Darmstadt-Dieburg als neuer Sprecher der Region. Sein Ziel ist es vor allem, unter Beachtung ökologischer, ökonomischer, sozialer und kultureller Aspekte im Rahmen des Regionalen Agenda 21-Prozesses bei verschiedenen Projekten die Kooperation über die "Region der weichen Grenzen" hinaus auszudehnen. Zunächst hat er dabei den Kreis Offenbach, den Raum Aschaffenburg und das Rhein-Neckar-Gebiet im Blick. Auch ist es aus seiner Sicht erforderlich, dass der Förderverein Starkenburg auf die kürzlich bei einem Regionalforum in Gernsheim laut gewordenen Forderungen nach dem weiteren Ausbau der Technologieregion aktiv wird. "Wichtig ist, dass Wirtschaft, Schulen, Handel und Handwerk in die einzelnen Projekte einbezogen werden", so Jakoubek. Ein weitere Stärkung sollte der Bereich der Wirtschaftsförderung erfahren. Hier wurde von seiten der Landräte und des Oberbürgermeisters bereits beschlossen, dass für die Installation einer professionellen Wirtschaftsförderung für die gesamte Region Starkenburg nach Vereinsrecht gegründet werden soll, orientiert an der Wirtschaftsinitiative Rhein-Main.
"Im vergangenen Jahr wurden dank der guten Kooperation wichtige Grundsteine für den Regionsbildungsprozess gelegt", zieht Landrat Hofmann anlässlich des Sprecherwechsels Bilanz. Zum Jahresbeginn hat ein Regionalbüro, das als ständige Anlaufstelle unter anderem für externe und interne Anfragen dienen soll, in den Räumen des Institutes WAR (Fachgebiet Umwelt- und Raumplanung) an der Technischen Universität Darmstadt die Arbeit aufgenommen. Hier sollen vor allem geschäftsführende Aufgaben abgewickelt und koordiniert werden.Da mit dem Erfolg der Idee auch auf politischer Ebene ein engeres Zusammenrücken gewünscht und als notwendig erachtet wurde, einigten sich die beteiligten Gebietskörperschaften darauf, die "Starkenburg Regionale" einzurichten, in der je acht Mitglieder der jeweiligen Kreistage beziehungsweise Stadtverordnetenversammlung Ideen und Kräfte aus der Region bündeln und Weichen für die Zukunft stellen sollen. Sie trat erstmals im Oktober 2000 zusammen.
Außerdem bezogen die vier beteiligten Landkreise gemeinsam mit der Stadt Darmstadt Stellungnahme zum Ballungsraumgesetz der Landesregierung und überreichten Ministerpräsident Roland Koch im Juni 2000 den Entwurf eines "Hessischen Regionalgesetzes" als Ergänzung zum Ballungsraumgesetz. Auch bezüglich des "Landesentwicklungsplanes" wurden die Landräte und der Oberbürgermeister im Rahmen einer gemeinsamen Stellungnahme aktiv. Die zahlreich initiierten Leitprojekte in den Handlungsfeldern "Neuordnung des schienengebundenen Verkehrs", "Erhaltung und Entwicklung der Kulturlandschaft", "Kultur und kulturelles Erbe" sowie "Innovative Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung" sind mittlerweile weit vorangeschritten.
Für einen ICE-Halt in Darmstadt und somit für die Verbesserung des regionalen Schienenverkehrs engagiert sich ein Facharbeitskreis. Gute Chancen und noch bessere Argumente hierfür zeigt eine Studie des Zentrums für Integrierte Verkehrssysteme (ZIV) auf. Auf dem Sektor der innovativen Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung hat der Arbeitskreis "Netzwerk Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung" (Kooperation Region/TU Darmstadt) für die Region eine Weiterbildungsdatenbank eingerichtet.
Unter kulturellen Aspekten wurde der Anstoß für eine zusammenfassende Darstellung der Bauten zur Zeit des Jugendstils in der Region Starkenburg gegeben. Ziel ist es, eine Ausstellung sowie ein Symposium abzuhalten und einen Katalog zu erstellen. "Eine Grobkonzeption wurde bereits erarbeitet und mit der Realisierung kann begonnen werden", so Hofmann. Derzeit werden für dieses Projekt noch Sponsoren gesucht.
"Um zu erreichen, dass die Bevölkerung mit dem Begriff Region Starkenburg einen attraktiven Lebensraum verbindet, ist es vor allem wichtig, dass die Öffentlichkeit ausführlich über die gemeinsamen Aktivitäten der Region informiert wird", sind sich die beiden Landräte einig.
Weiterführende Links:
http://www.region-starkenburg.de/
http://www.ladadi.de/