Presse-Archiv 2001
Landkreis forciert das Zukunftskonzept "Multimediale Schule"
Grundschulen gehen ans Netz
26.09.2001
Darmstadt-Dieburg - Der Landkreis treibt sein im Jahr 2000 beschlossenes Zukunftskonzept "Multimediale Schule" voran und kommt seinem Ziel, den Mindeststandard von einem PC pro Klasse und Fachraum in den Kreisschulen zu verwirklichen, immer näher. Mehr als sieben Millionen Mark steckt der Landkreis in die EDV-Ausstattung an seinen 80 Schulen, "EDV-gestützte Unterrichtskonzepte haben bei uns Priorität", so Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries. Nachdem der Kreisausschuss die letzten Vergaben im Wert von knapp 600 000 Mark genehmigt hat, ist die erste Stufe des Ausbaukonzepts genommen. Alle Schulen der Sekundarstufen I und II sind beziehungsweise werden in Kürze mit den notwendigen Geräten versorgt. Als nächstes gehen die Sonder-und Grundschulen ans Netz.
Knapp vier Millionen Mark wurden an Aufwand für Hard- und Software, für Wartung und Betreuung errechnet, um die Grundschulen des Kreises multimedial zu trimmen. Die Gersprenzschule in Reinheim und die Dilsbachschule in Spachbrücken sind die Pilotschulen für diesen Bereich. Beide Schulen haben langjährige Erfahrung im PC-Gebrauch an Grundschulen und stehen im Kontakt mit vielen schulischen Anwendern, unter anderem auch im Rahmen eines bundesweiten Modellversuchs zur Entwicklung neuer Unterrichtskonzepte. Doch vor den konzeptionellen Überlegungen mussten von den Schulen zunächst die Grundanforderungen an die PC-Ausgestaltung der Schulbänke festgelegt werden. Dabei ging es nicht nur um die Einhaltung von Strahlungsvorschriften, Flimmerfreiheit und ähnliche technische Mindestnormen. Vorrang hatten auch ergonomische Aspekte wie die Sitzhaltung, der richtige Blickwinkel auf den Bildschirm, der Abstand zum Bildschirm oder Arbeitshöhen. Die beiden Schulleiter haben gemeinsam mit dem Schulträger ein PC-System gefunden, das den gesundheitlichen Anforderungen Rechnung trägt. Ein Nebeneffekt ergibt sich aus der perfekten Ausstattung außerdem: Das beispielhafte Umsetzen der Mindeststandards ist auch eine pädagogische Aufgabe im PC-Unterricht, können die Schüler doch wichtige Erkenntnisse mit nach Hause nehmen, wo oft ein möglicherweise falsch installierter PC steht. Viele zusätzliche Details galt es für die Grundschulen darüber hinaus zu berücksichtigen. Die Computer müssen flexibel bedient werden können, die Technik robust und kompakt sein. Anschlüsse für zwei Kopfhörer sollten frei zugänglich und auch für kleine Kinder problemlos anschließbar sein. Bei den meisten PC gibt es nämlich nur einen Kopfhöreranschluss, der auf der Rückseite des Geräts liegt. Unbeabsichtigte Manipulation an den Einstellungen müssen schnell rückgängig gemacht werden können, auch von Lehrpersonal, das über keine Spezialkenntnisse verfügt. Die Hard- und Software, die Vernetzung und das dazu passende Mobiliar kosten an den beiden Schulen mehr als 231 000 Mark. Geld, das gut angelegt ist, wie Schuldezernentin Celine Fries befindet, "denn die Medienkompetenz wird zunehmend zur Schlüsselqualifikation". Die Ausbaustufe an Grundschulen soll in etwa zwei Jahren abgeschlossen sein. Ende Oktober treffen sich die Schulleiter in Reinheim, um sich über das Thema "Neue Medien im Unterricht" zu informieren. Danach werden Konzepte für die jeweiligen Schulen erarbeitet.
pt