Presse-Archiv 2002

Beim Kreisjugendheim startet ein sozialpädagogisches Projekt

Seilgarten im Wald

21.08.2002

Darmstadt-Dieburg - Eine attraktive Erweiterung des Angebots gibt es im Kreisjugendheim in Ernsthofen. Im Wald in der Nähe der Unterkünfte wurde ein Seilgarten eingerichtet. Dass man beim Kreisjugendheim künftig in den Seilen hängt, macht durchaus Sinn. Das pädagogische Konzept sieht vor, dass Jugendliche aus Schulklassen beziehungsweise sozial benachteiligte, arbeitslose oder straffällig gewordene junge Menschen, vornehmlich im Alter zwischen 16 und 20 Jahren, nicht nur Erfahrungen im Umgang mit dem Wald machen können, sie sollen vorrangig beim Klettern und Absichern mit Seilen gegenseitige Abhängigkeiten und Grenzbereiche erleben. Die Jugendlichen sind aufeinander angewiesen und erleben - oft zum ersten Mal - Sicherheit, Zutrauen und Vertrauen durch andere Gruppenmitglieder. Vor dem Hintergrund, dass die nächst erreichbaren Projekte dieser Art in Würzburg, Marburg und Karlsruhe angesiedelt sind, sieht Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries den Seilgarten in Ernsthofen als sinnvolle Bereicherung im Angebot der Jugendarbeit des Kreises und der Region.
In etwa acht Meter Höhe wurde zwischen Bäumen ein Stahlseil angebracht, an dem verschiedene Seilgeräte wie zum Beispiel Leitern, Schaukeln, trapezähnliche Geräte, Seilspinnen oder eine Brücke aus Seilen befestigt werden können. Vorgesehen ist, dass der Seilgarten an 24 Veranstaltungen im Jahr genutzt wird, eine bis zum nächsten Jahr terminierte Erprobungsphase soll Erkenntnisse über die Umsetzung des Konzepts bringen beziehungsweise eine eventuelle Erweiterung klären.
Kooperationspartner des Projekts sind neben dem Eigenbetrieb "KiBiS" die Kreisjugendämter des Landkreises Darmstadt Dieburg und des Odenwaldkreises, die Arbeiterwohlfahrt des Odenwaldkreises, die Landrat-Gruber-Schule. Verantwortlich für die Veranstaltungen ist der "Verein für Erlebnispädagogik IBEX" in Reinheim, mit dem Das Kreisjugendheim einen Vertrag geschlossen und der ausreichend Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt hat. Bei dem Projekt steht, so wird betont, nicht die Suche nach dem besonderen Kick und dem Spektakulären im Vordergrund, sondern der veränderte Zugang zum Alltag, die Anforderungen an die einzelnen Teilnehmer und das soziale Lernen der Gruppenmitglieder untereinander.


pt

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