Presse-Archiv 2002

Jakoubek neuer Präsident des Landkreistags

27.11.2002

Darmstadt/Wiesbaden - Landrat Alfred Jakoubek ist neuer Präsident des Hessischen Landkreistages. Einstimmig wählten die Landräte, Kreisbeigeordneten und Kreistagsvorsitzenden den 52-Jährigen für die nächsten vier Jahre an die Spitze des Dachverbands der 21 Landkreise in Hessen. Jakoubek tritt die Nachfolge von Landrat Jürgen Hasheider, Schwalm-Eder-Kreis (SPD) an, dessen Amtszeit als Landrat und damit auch als Präsident in diesem Monat endet. Mit Blick auf die ungenügende Finanzausstattung der Kommunen und vor allem der Landkreise mahnte Jakoubek eine grundlegende Änderung der Finanzstruktur an. Insbesondere die kostenintensiven Felder Jugend- und Sozialhilfe, aber auch die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen würden durch Leistungsgesetze fremdbestimmt, müssten aber auf kommunaler Ebene finanziert werden. Jakoubek betonte ausdrücklich, es dürfe der Gesellschaft kein Schaden durch Sparen an falschen Stellen zugefügt werden. Sozialen Prävention wie auch die Förderung des Ehrenamtes müssten in Zeiten knapper Kassen offensiv angegangen werden, da die hierhin fließenden Gelder Investitionen in die Zukunft der Gesellschaft seien. Hierzu bedürfe es gemeinsamer Kraftanstrengungen: "Ich möchte alle Menschen, die politische Verantwortung tragen, zur Rückkehr zu einer sachlichen Gemeinsamkeit aufrufen", so der neu gewählte Präsident, "Nur hierdurch können die vor uns liegenden Zukunftsaufgaben angepackt und gelöst werden".
Vor dem Hintergrund der äußerst kritischen finanziellen Rahmenbedingungen in diesem wie im kommenden Jahr forderte Jakoubek das "Ende der Unkultur des kollektiven Jammerns und Forderns". Wichtig sei es in derart schwierigen Zeiten vielmehr, Wege aufzuzeigen, wie Probleme gelöst werden könnten, anstatt sie lediglich permanent zu beklagen.
Zu der in politischen Kreisen diskutierten so genannten Regionalreform meinte Jakoubek, diese würden von ihm ebenso wie von allen Vertretern des Hessischen Landkreistages sehr genau beobachtet werden. Mittelpunkt aller Reform und Zuständigkeitsüberlegungen müsse der Bürger sein. Maßgeblich für eine kritische Aufgabenreform müsse die Frage sein, wie die entsprechenden Dienstleistungen den Bürgerinnen und Bürgern schnell, effizient und in guter Qualität angeboten werden könnten. Aufgrund der Leistungskraft und Verwaltungsstärke der hessischen Landkreise habe er keine Bedenken, dass die hessischen Landkreise auch zukünftig eine wichtige Bedeutung als kommunale Selbstverwaltungskörperschaft sowie als unterste staatliche Ebene haben werden.

db

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