Presse-Archiv 2004

Im Landkreis steigen die Schülerzahlen weiter an

Anhaltend starker Nachwuchs

26.08.2004

Darmstadt-Dieburg - 32.264 Schülerinnen und Schüler werden nach der vorläufigen amtlichen Statistik im neuen Schuljahr die 80 Lehranstalten im Landkreis besuchen; das sind rund 600 (1,9 Prozent) mehr als im vergangenen Jahr. Damit setzt sich ein seit fünfzehn Jahren anhaltender Aufwärtstrend im "Wachstumskreis Darmstadt-Dieburg" fort.

Die Schülerzahlen lagen aber schon einmal deutlich höher und deutlich niedriger. Nach Auskunft der Ersten Kreisbeigeordneten Celine Fries drängten sich im Rekordjahr 1973/74 fast 39.000 Kinder in den Klassenzimmern, pro Gruppe wurden damals im Durchschnitt 31 Pennäler unterrichtet. Danach ging es stetig bergab, bis 1989/90 mit rund 25.000 Schülern die Talsohle erreicht wurde und der Trend sich wieder umkehrte.

Die Planer gehen davon aus, dass im kommenden Schuljahr 1319 Klassen gebildet werden, was - rein rechnerisch und nur bedingt aussagekräftig - einer Klassenstärke von 24 Kindern entspricht. Die Zahl der Erstklässler an den 54 Grundschulen hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht- um 214 - auf 3.234 verringert. Die aktuellen Bevölkerungsdaten lassen laut Fries jedoch nicht erwarten, dass der Nachwuchs wie in anderen Regionen allmählich ausbleibt. Im vergangenen Sommer sei ein außergewöhnlich starker Jahrgang angetreten. Gemessen an den Jahren davor und der Zahl künftiger ABC-Schützen, die jetzt noch im Kindergartenalter sind, zeige die Kurve sanft nach oben. Die Zahlen entwickeln sich, abhängig beispielsweise von der Attraktivität der jeweiligen Gemeinde als Wohnort und der Ausweisung von Neubaugebieten, im Kreisgebiet sehr unterschiedlich. In Griesheim etwa werden 28 Erstklässler mehr erwartet als letzten Sommer, in Dieburg sogar 40 mehr, in Groß-Zimmern dagegen 15 weniger, in Reinheim 45 weniger.

Die "Betreuende Grundschule" gehört inzwischen zum Standard. Als Nachzügler bietet künftig auch die Grundschule im Groß-Umstädter Stadtteil Heubach eine Aufsicht in der unterrichtsfreien Zeit an. Somit bleibt kreisweit lediglich die Heuneburgschule in Fischbachtal vorerst ohne diesen Service.

Bei den weiterführenden Schulen gesellt sich die Justin-Wagner-Schule in Roßdorf zum Kreis der "Familienfreundlichen Schulen" mit einem Nachmittagsprogramm an zunächst drei Tagen. Insgesamt 16 Lehranstalten verfügen damit über ein offenes Ganztagsangebot. Auf neues Terrain begeben sich zudem die Joachim-Schumann-Schule in Babenhausen und die Melibokusschule in Alsbach, die erstmals die Möglichkeit zum "Turbo-Abi" schaffen. Im nächsten Jahr wollen weitere fünf Schulen so genannte G 8-Klassen einrichten: die Friedrich-Ebert-Schule in Pfungstadt, die Gerhart-Hauptmann-Schule in Griesheim, in Weiterstadt die Hesenwald- und die Albrecht-Dürer-Schule sowie die Max-Planck-Schule in Groß-Umstadt. Im Jahr darauf eröffnen - nach Fahrplan - weitere sieben Schulen den schnellen Weg zur Hochschulreife.

Die anfangs heiß diskutierten gymnasialen Eingangsklassen an Landkreisschulen werden gut angenommen und laufen, so Schuldezernentin Fries, in friedlicher Eintracht mit der Förderstufe. Die Eltern nutzen ihre neue Wahlfreiheit, die der Kreis mit dem Aufbau eines gymnasialen Ringankers - als Alternative zur Förderstufe und den unter Druck stehenden Darmstädter Gymnasien - offerierte. Nach dem Start im Schuljahr 2001/02 an der Friedrich-Ebert-Schule in Pfungstadt mit 69 Kindern zählten die fünften Gymnasialklassen im Kreis in den beiden darauf folgenden Jahren rund 750 Schüler. Im neuen Schuljahr werden es voraussichtlich 984 sein. Allen Unkenrufen zum Trotz geraten die Förderstufen dennoch nicht in Existenznöte: 1.372 angemeldete Kinder zeugen davon, dass durchaus zahlreiche Eltern Vorteile im gemeinsamen Unterricht bis zur 7. Klasse sehen.

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