Presse-Archiv 2004

Fries stellt Modell für internationale Schule vor

Ein Haus mit offenen Armen

03.05.2004

Darmstadt-Dieburg - Bei der Feier zum 50jährigen Bestehen des Schuldorfs Bergstraße hat Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries die Jubiläumsgäste in die Zukunft blicken lassen: Als Überraschung brachte die Schuldezernentin des Landkreises ein Modell der internationalen Schule mit. Diese erste Vorplanung vermittelt einen Eindruck, wie der von Preschool bis Sekundarstufe II reichende neue und im Gebiet zwischen Main und Neckar einzigartige Schulzweig untergebracht sein könnte - in einem Haus mit Brückenfunktion und offenen Armen.

Der Entwurf sieht einen etwa 140 Meter langen, gestaffelten Riegel mit Klassenzimmern am Nordrand des Schuldorfgeländes parallel zur Sandstraße vor. Aus dessen Mitte wachsen zwei Flügel (mit Fach- und Verwaltungsräumen), die den Innenhof regelrecht umarmen. Auf einer Seite steht, ebenfalls der Freifläche zugewandt, wie ein Würfel der Kindergarten. Auf den zentralen Platz gelangt man auch durch eine Unterführung am Hauptgebäude, die wie eine Pforte gestaltet ist. Die Konstruktion soll Weltoffenheit, Gemeinschaftsgeist und Integration symbolisieren. Fries, selbst Diplom-Ingenieurin, lieferte dazu die Idee, Antje Krämer, Architektin bei der Hochbauabteilung des Landkreises, verlieh dem Denkmodell Gestalt.

Wenn alles nach Wunsch der Kreisspitze läuft, könnten die Bauarbeiten schon bald beginnen. Erst einmal muss aber eine wichtige Hürde genommen werden. Noch fehlt die Genehmigung des Kultusministeriums. Mit der Anerkennung als "Versuchsschule" wäre das Projekt bundesweit die erste öffentliche Internationale Schule mit Englisch als Unterrichtssprache - im Unterschied zu einigen Privatschulen mit ähnlichem Curriculum, bei denen die Eltern jedoch für den Unterricht bezahlen müssen. Am 10. Mai wird der Kreistag Darmstadt-Dieburg aller Voraussicht nach die entsprechende Ergänzung des Schulentwicklungsplans beschließen, danach rechnen die Erste Kreisbeigeordnete und Landrat Alfred Jakoubek alsbald mit grünem Licht aus Wiesbaden, da das Schulkonzept in jeder Einzelheit mit dem Ministeriumabgestimmt wurde.

Der Schulneubau - laut Landrat "unsere größte Investition im nächsten Jahr" - soll in drei Etappen verwirklicht werden. Als erster Abschnitt stehen die Räumlichkeiten für Preschool und Grundschule an, in die bereits im nächsten Jahr nach den Sommerferien Kinder einziehen sollen. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund 4,3 Millionen Euro. Davon entfallen 1,3 Millionen auf den Kindergarten; dieses Geld wird durch Einnahmen des Fördervereins refinanziert. Für die Grundschule kalkuliert der Kreis knapp drei Millionen Euro und hofft dabei auf einen Zuschuss in Höhe von 530.000 Euro aus dem Investitionsprogramm Zukunft, Bildung und Betreuung des Bundes für Einrichtungen wie Cafeteria, Bibliothek und Aufenthaltsraum, die dem Ganztagsbetrieb dienen.

In gleichen Schritten wie das internationale Bildungsangebot will man auch das Schulgebäude wachsen lassen. Der zweite Bauabschnitt für die Klassen fünf bis zehn soll im Herbst 2009 bezugsfertig sein, der dritte Trakt, vorgesehen für die Oberstufe, im Jahr 2014.

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