Presse-Archiv 2004

Celine Fries legt Konzept zur Verbesserung des naturwissenschaftlichen Unterrichts vor

Strom von der Decke, Polarimeter auf dem Tisch

22.06.2004

Darmstadt-Dieburg - Wenn es nach der Ersten Kreisbeigeordneten Celine Fries geht, gehören so ausgefallene Dinge wie Blue-Gen-Koffer, Polarimeter oder Gravitationsdrehwaage bald zur Standardausstattung an Schulen im Landkreis. Mit dem erklärten Ziel, den naturwissenschaftlichen Unterricht zu verbessern, hat die Schuldezernentin zu einem Arbeitskreis eingeladen, dem Vertreter der Bachgauschule in Babenhausen, der Albert-Einstein-Schule in Groß-Bieberau, der Alfred-Delp-Schule in Dieburg, der Max-Planck-Schule in Groß-Umstadt, der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule in Ober-Ramstadt und des Schuldorfs Bergstraße in Seeheim-Jugenheim angehörten. Eingebunden in die Gespräche waren außerdem das Staatliche Schulamt, der Arbeitskreis Schule Wirtschaft Südhessen, die Firma Merck und die Fachhochschule Darmstadt. Heraus gekommen ist ein Konzept, das den Einstieg in das Projekt mit Mindestausstattungen bis hin zu Wünschenswertem beschreibt. Der Kreisausschuss hat dem Konzept bereits zugestimmt und dem Kreistag zur Annahme empfohlen.

Die Kosten für die Verbesserung des Biologie-, Chemie- und Physikunterrichts werden nach Auskunft von Landrat und Finanzdezernent Alfred Jakoubek auf rund sechs Millionen Euro veranschlagt. Im Wirtschaftsplan 2004 sind, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Kreisgremien, 500 000 Euro als Anschubfinanzierung vorgesehen. Dazu kommen bei einer entsprechenden Entscheidung über den Übertrag von Haushaltsresten noch bereits 2003 eingeplante 500 000 Euro. Die Mittel werden dem 51 Millionen Euro umfassenden Topf des Modernisierungsprogramms der Kreisschulen entnommen. Es ist vorgesehen, so Celine Fries, das Konzept bis Ende 2006 umzusetzen, der Start soll noch in diesem Jahr sein. 

Wie die Erste Kreisbeigeordnete mitteilt, haben Erfahrungen der vergangenen Jahre gezeigt, dass man gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern vom Frontalunterricht wegkommen müsse. Selbstständiges Experimentieren unter fachlicher Anleitung garantiere einen größeren Lernerfolg. Dafür sind Materialien, Gerätschaften, Mobiliar und räumliche Mindestausstattungen sowie zeitgemäßere Unterrichtsmethoden erforderlich. "Mit dem Projekt haben wir die Chance auf einen modernen, multimedialen Unterricht", sagt Celine Fries und betont, dass vor allem die Eigeninitiative der Schülerinnen und Schüler gefördert werde. Um eine Qualitätssicherung zu gewährleisten, werde man außerdem die Lehrkräfte entsprechend fortbilden. Grundlage hierfür ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt, mit dem auch noch eine diesbezügliche Vereinbarung getroffen werden soll.

Vor dem Hintergrund, dass Biologie, Physik und Chemie viel Gemeinsames haben, ist der Kerngedanke der Modernisierung, an den Schulen multifunktional ausgestattete Experimentierräume einzurichten. Mit dem Projekt soll nicht nur die Basis für moderne Geräte geschaffen werden, sondern auch für flexibel nutzbare Arbeitsplätze. Den Großteil der vorgesehenen sechs Millionen verschlingen daher mit aufwändigen Umbauarbeiten verbundene energetische Anbindungen, Strom- und Gasleitungen kommen künftig von der Decke direkt zu den Schülern und ermöglichen ein Experimentieren unmittelbar am Platz. Da ein derartiges Projekt nur in mehreren Stufen umgesetzt werden kann, gilt es zunächst, Mindeststandards zu erfüllen. Dazu gehören Lungenfunktionsmodelle oder eine Flexcam für Nahaufnahmen für den Biologieunterricht genauso wie Molekülbaukästen, Ionenaustauscher oder Gasentwicklungsgeräte für die Chemie beziehungsweise computergestützte Messsysteme oder elektronische Bauteile für die Physik. An den betroffenen Schulen wird es vor der Realisierung des Vorhabens Bestandsaufnahmen geben, um vorhandenes Gerät zu ermitteln, den Bedarf festzulegen und um zu überprüfen, ob beziehungsweise welche Umbaumaßnahmen notwendig sind.

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