Presse-Archiv 2004

Juckende Urlaubssouvenirs in Kindergärten und Schulen

Läuse-Alarm nach den Ferien

08.09.2004

Darmstadt-Dieburg - Nach den Sommerferien macht offenbar ein ungewolltes Urlaubsmitbringsel vielen Familien zu schaffen: Die Kopflaus geht um. Seit der Unterricht wieder begonnen hat, gaben rund zwanzig Schulen und Kindergärten im Landkreis und in der Stadt Darmstadt beim Gesundheitsamt "Laus-Alarm". Jüngster Fall ist eine Grundschule im vorderen Odenwald. Dort sind mehrere Schüler in drei Klassen betroffen. Um den Kreislauf zu stoppen, blieb eine Klasse am Mittwoch ganz zu Hause, außerdem wird der jahrgangsübergreifende Unterricht in verschiedenen Fächern wie Religion vorläufig in getrennten Gruppen abgehalten. Die Eltern erhielten jeweils Merkblätter mit Hinweisen, wie der juckenden Plage beizukommen ist.

Das Gesundheitsamt versucht, die teilweise ziemlich aufgeregten Reaktionen zu beruhigen. Es bestehe kein Anlass zur Hysterie. "Läuse kann sich jeder einfangen, selbst im saubersten Haushalt", weiß Gesundheitsaufseherin Ilka Weiß. "Dafür braucht sich niemand zu schämen." Schädlich sei es allerdings, daraus ein Geheimnis zu machen, weil die reizvollen Tierchen dann quasi ungebremst von einem Opfer zum anderen wandern könnten. Wird Lausbefall festgestellt, sollten alle bekannten Kontaktpersonen gewarnt und aufgefordert werden, vor allem ihre Kopfhaut nach den kleinen Blutsaugern und Nissen abzusuchen - am besten Strähne für Strähne mit einem engzinkigen Kamm oder den Fingern. Gegen das Übel helfen Spezialmittel (zum Beispiel "Goldgeist forte"). Kleidung, Bettwäsche und Handtücher sollten bei mindestens 60 Grad gewaschen, Auto und Wohnung kräftig gesaugt werden. Stofftiere und ähnliche Spielsachen packt man in einen Plastiksack, der für drei bis vier Wochen an einem mindestens 18 Grad warmen Ort gelagert wird, um die Biester förmlich auszuhungern. Bevor betroffene Kinder wieder die Schule oder Betreuungseinrichtung besuchen, muss ein Arzt konsultiert werden.

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