Presse-Archiv 2004

Ausstellung im Gesundheitsamt informiert über Zecken

Warnung vorm "gemeinen Holzbock"

03.05.2004

Darmstadt-Dieburg - Über die von Zecken ausgehenden Gefahren informiert das Gesundheitsamt der Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg mit einer Ausstellung, die von 11. bis 21. Mai in der Hauptstelle in der Niersteiner Straße 3 in Darmstadt gezeigt wird. Die Aufklärungskampagne hat einen guten Grund: Der Landkreis gilt, neben den Kreisen Bergstraße und Odenwald, als Hochrisikogebiet in Hessen für die lebensgefährliche Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME), die von Zecken übertragen wird. In den vergangenen beiden Jahren zogen sich drei Personen - ein zehnjähriger Junge bei Roßdorf, eine 52 Jahre alte Frau in Dieburg und ein 72 Jahre alter Mann in Mühltal - die Viruserkrankung zu, im Odenwaldkreis starben sogar zwei Menschen daran. Alle Betroffenen waren nicht geimpft. "Dabei kann man mit einer Impfung der FSME wirksam vorbeugen", betont Dr. Iris Hofstetter, die Leiterin des Gesundheitsamts. Für die Prophylaxe lässt man sich im Abstand von zwei bis vier Wochen zwei Spritzen geben. Eine Auffrischungsimpfung nach neun bis zwölf Monaten schützt etwa drei Jahre lang. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.

Außer der FSME, die sich anfangs mit grippeartigen Symptomen bemerkbar macht, später aber auch das zentrale Nervenstystem befallen und zu Entzündungen von Hirnhaut oder Rückenmark führen kann, übertragen Zecken auch die so genannte Borreliose. Dabei handelt es sich um eine bakterielle Infektion. Meist deutet eine ringförmige Rötung darauf hin, dass der achtbeinige Blutsauger zugebissen hat. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Lähmungserscheinungen und arthritischen Beschwerden kommen. Eine erfolgversprechende Therapie in solchen Fällen ist die frühe Behandlung mit Antibiotika.

Zecken lauern in der freien Natur. Hohes Gras, Gestrüpp, Unterholz und nasses Laub sind bevorzugte Aufenthaltsorte. Man sollte sich in Acht nehmen besonders beim Spaziergang und Sport in Wald und Feld, aber auch bei der Gartenarbeit, und den Tierchen möglichst wenig Angriffsfläche bieten, also lange Hosen, festes Schuhwerk, langärmelige Oberteile tragen. Nach einem Biss entfernt man die Zecke - ohne zu quetschen - am besten sofort und geht sicherheitshalber zum Arzt.

Die Ausstellung im Gesundheitsamt, die am Dienstag, 11. Mai, um 11 Uhr von Stadträtin Cornelia Diekmann eröffnet wird, klärt ausführlich über Vorsichtsmaßnahmen und Gefahren auf. Den Auftakt nutzt die Selbsthilfegruppe Borreliose Darmstadt-Dieburg, um ihre Arbeit vorzustellen. Die Schau eignet sich auch für Schulklassen. Interessierte Gruppen können telefonisch eine Führung vereinbaren (06151/330924). Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 und von 13.30 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 12 Uhr.

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