Presse-Archiv 2004

Verbraucherschutzministerium bessert nach

Veterinäramt wieder flott

16.08.2004

Darmstadt-Dieburg - Die Lebensmittelkontrollen im Landkreis fallen nun doch nicht dem Rotstift zum Opfer. Buchstäblich auf den letzten Drücker hat das Regierungspräsidium das akut unterfinanzierte Veterinäramt am Montag wissen lassen, dass zusätzliche Mittel bereit gestellt würden. Dies ist das Ergebnis einer massiven Intervention von Landrat Alfred Jakoubek beimVerbraucherschutzministerium in Wiesbaden.

Noch Ende vergangener Woche nämlich war die Situation völlig unklar. Das Veterinäramt hatte seine beiden Dienstwagen ein letztes Mal für jeweils dreißig Euro aufgetankt und danach keinen Cent mehr in der Kasse. Mangels Spritgeld sollte ab Montag (15.) der Außendienst eingestellt werden. Lebensmittelkontrollen unter anderem in Betrieben, Restaurants und Geschäften hätten dann nicht mehr stattfinden können. Bereits vor einem Monat hatte Jakoubek gewarnt, dass dem Veterinäramt auf Grund einer zwanzigprozentigen Budgetkürzung seitens des Landes Mitte August das Geld ausgehen würde und dann selbst gesetzlich vorgeschriebene Überprüfungen unterbleiben müssten. "Der Verbraucherschutz wird auf unverantwortliche Weise zu Tode gespart", empörte sich Jakoubek. Während die Mitarbeiter des Amts schon alle Schulungen absagten, Handys kaum noch benutzten und Kunden, denen man nicht sofort Auskunft geben konnte, baten, ein zweites Mal anzurufen, um selbst so wenig Gebühren wie möglich zu vertelefonieren, regte sich auf den Brandbrief des Landrats wochenlang nichts. Als das vorausberechnete Horrorszenario nun tatsächlich Wirklichkeit zu werden drohte, setzte sich Jakoubek am Freitag persönlich mit dem zuständigen Staatssekretär in Verbindung - mit dem Erfolg, dass jetzt ein "finanzieller Ausgleich" zugesagt wurde. In welcher Höhe und wann ein Nachschlag kommt, blieb allerdings offen.

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