Presse-Archiv 2004

Kühlen, cremen und viel trinken - Hitze-Hotline beim Gesundheitsamt

Sommer ohne Schattenseiten

30.07.2004

Darmstadt-Dieburg - Ihre Mailbox beobachtet Dr. Iris Hofstetter dieser Tage besonders aufmerksam. Mit den Temperaturen steigt nämlich die Wahrscheinlichkeit, dass die Nachricht "Hitzealarm" eingeht, und dann ist auch die Leiterin des für Darmstadt und den Landkreis Darmstadt-Dieburg zuständigen Gesundheitsamtes gefordert.

Prophylaktisch hatte das Gesundheitsamt bereits im Mai Hausärzte, Krankenhäuser, Rettungs- und amulante Pflegedienste zu einem Expertenforum über spezielle Gesundheitsrisiken in längeren Hitzeperioden eingeladen. Das Hessische Sozialministerium hat nun die zahlreichen Todesfälle im Rekordsommer des vergangenen Jahres zum Anlass genommen, zusammen mit dem Deutschen Wetterdienst ein neues Hitzewarnsystem einzurichten. Bei anhaltend hohen Temperaturen sind dann in Alten- und Pflegeheimen besondere Schutzmaßnahmen einzuhalten. Den Bürgern wird empfohlen, eine Reihe von Verhaltenstipps zu beherzigen. Nicht nur bei älteren Menschen ist Vorsicht angebracht, auch Säuglinge, Kleinkinder und Personen mit einer angeschlagenen Gesundheit, vor allem bei einer Herzkrankheit oder Bluthochdruck, können in Gefahr geraten - und selbst Fitten dürfte Joggen in der prallen Mittagshitze wohl kaum sonderlich gut bekommen.

Als riskant wird die Wärmebelastung angesehen, wenn die "gefühlte" Temperatur mehrere Tage die 30 Grad-Marke übersteigt. Im Unterschied zur gemessenen Temperatur wird bei der gefühlten auch der Einfluss unter anderem von Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Strahlungsintensität berücksichtigt. Beim ersten Hitzealarm am 22. Juli zeigt die Quecksilbersäule beispielsweise in Seeheim-Jugenheim 27,3 Grad. Vor allem wegen der drückenden Schwüle empfand man das aber als deutlich wärmer: Mit 33,8 Grad gaben die Experten die gefühlte Temperatur an. Noch weiter gingen die Werte für Babenhausen auseinander: 25,5 und 35,2 Grad. Die Temperaturen in 85 ausgewählten Städten in Hessen nimmt der Wetterdienst als Indikator für die jeweilige Lageeinschätzung. In der Region sind das Babenhausen, Dieburg, Reinheim, Seeheim-Jugenheim und Darmstadt. Wird Hitzealarm ausgegeben, verständigt das Ministerium via E-Mail die Heimaufsicht beim Versorgungsamt und tangierte Behörden wie das Gesundheitsamt. In Stadt und Kreis geht die Warnung an 46 Alten- und Pflegeheime sowie alle 62 ambulanten Pflegedienste. Eine 20 Seiten umfassende Dienstanweisung gibt eine Richtschnur, worauf besonders zu achten ist.

Für den "Hausgebrauch" hat das Gesundheitsamt nützliche Hinweise, wie man sich frisch halten und einem Hitzschlag oder Schlimmerem entgehen kann, ins Internet gestellt (www.ladadi.de). Interessierte Bürgern erhalten die Ratschläge auch in Form eines Infoblattes, das beim Amt in der Niersteiner Straße 3 in Darmstadt erhältlich ist. Eigens für individuelle Fragen steht außerdem montags bis donnerstags, jeweils von 14 bis 16 Uhr, eine "Hitze-Hotline" zur Verfügung (06151/3309-0).

Weiterführende Links:
http://www.ladadi.de/Tipps_gegen_die_Hitze.1642.0.html

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