Presse-Archiv 2004
Landrat wendet sich zum Jahresende an die Bevölkerung
Wider die Selbstverständlichkeit
06.12.2004
Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Mädchen und Jungen,
viele Menschen halten das soziale, kulturelle und sportliche Angebot in ihrer Umgebung schlicht für selbstverständlich. Einfach bedienen, rundum sorglos, unbeschwert. Im Notfall kommt die Feuerwehr, der Vereinsausflug ist gut organisiert, das Training läuft, man erfreut sich an der Fastnachtsitzung, der Hobbykünstlerausstellung, dem Konzertabend. Alles bestens.
Wer macht sich eigentlich Gedanken darüber, dass dahinter Personen stecken, die sich in ihrer Freizeit unentgeltlich zur Verfügung stellen, um unser Leben ein bisschen bunter, sicherer, angenehmer zu gestalten. Diese Frauen und Männer, auch zahlreiche Jugendliche sind mit hoher Motivation und Enthusiasmus bei der Sache. Sie verkörpern Gemeinsinn statt Eigennutz, Zusammenhalt statt Ellbogenmentalität, stehen für Werte, die in unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft unverzichtbar sind.
Bei aller Hektik - wäre es nicht an der Zeit, einmal "Danke" zu sagen und sich zu fragen, ob es vielleicht für einen selbst ein geeignetes Betätigungsfeld gibt? Jeder hat besondere Fähigkeiten und Talente. Hören Sie sich, hört Euch doch mal um, wo helfende Hände gesucht werden. Einfach mal anklopfen und ausprobieren. Wie oft und wie lang Sie sich engagieren wollen, bestimmen Sie selbst; es muss ja nicht gleich in Stress ausarten. Wer ehrenamtlich tätig ist, gibt etwas, bekommt aber auch viel zurück. Geld ist dabei nicht die Maßeinheit.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mein Appell wider die Selbstverständlichkeit anregen würde, die Worte "Man müsste, sollte, könnte" auszutauschen gegen ein munteres "Ich mach‘s".
Frohe Feiertage und fürs neue Jahr Gesundheit, Glück und Zufriedenheit
wünscht Ihr
Alfred Jakoubek