Presse-Archiv 2004

Landkreis ist beim "Tag des offenen Denkmals" gut vertreten

Mühlen, Müller und Holzofenbrot

11.08.2004

Darmstadt-Dieburg - Ganz im Zeichen des Wassers steht der "Tag des offenen Denkmals" am 12. September in Hessen. "Wie läuft`s?" fragen die Organisatoren vom Landesamt für Denkmalpflege und präsentieren sehens- und wissenswerte Facetten des lebenswichtigen Elements. Zwar kann der Landkreis nicht mit Giganten aus der Kaiserzeit wie die Ederstaumauer oder mit barocken Wasserkünsten wie in Kassel aufwarten, doch auf lokaler Ebene gibt es genügend Gelegenheiten für feucht-fröhliche Erlebnisse. Beispielsweise in Roßdorf, wo am "Tag des offenen Denkmals" das südhessische Handwerksmuseum im ehemaligen Bahnhof von 1897 mit einer Ausstellung über Wasser in der Geschichte von Roßdorf und Gundernhausen aufklärt. Parallel dazu hat das Roßdörfer Wasserwerk mit seinem unterirdisch gebauten Maschinenhaus und Jugendstilportal aus dem Jahr 1906 geöffnet (14 bis 18 Uhr).

In Pfungstadt steht die ehemalige Kirchmühle im Mittelpunkt des hoffentlich nicht verwässerten Denkmaltags. Sie existiert bereits seit 1570 und ist ein bedeutendes Zeugnis der regionalen Wirtschaftsgeschichte. Führungen gibt es nach Bedarf von 12 bis 18 Uhr. Außerdem kann in Pfungstadt die ehemalige Synagoge in der Hillgasse besichtigt werden (10 bis 17 Uhr). In Babenhausen widmet man dem Schwerpunkt Wasser sogar einen Gottesdienst in denkmalgeschütztem Gemäuer. In der evangelischen Kirche mit ihrer barocken Ausstattung wird um 10.30 Uhr das Thema "Ohne Wasser können wir nicht leben" gepredigt, am Nachmittag wird um 14 Uhr auf der Orgel "Wassermusik" gespielt. Müller und Mühlen im alten Dieburg sind Gegenstand eines Diavortrags in Jugendstilambiente. Ort des Geschehens ist in der Marienschule das alte Schulzimmer mit seinen Darstellungen von Tieren, Berufen und Karten sowie mit seinen mehr als 100 Jahre alten Möbeln. Geöffnet ist der Jugendstilbau am 12. September von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. Führungen finden am Vormittag statt, das bebilderte Referat beginnt um 14.30 Uhr.

Mühlen und damit auch Wasser spielten in der Geschichte Ober-Ramstadts eine große Rolle. Eine Führung (Start 14 Uhr) führt zu Mühlen und Denkmalen in und um Ober-Ramstadt, Treffpunkt ist auf dem Parkplatz gegenüber der Schlossmühle. Außerdem ist das Alte Rathaus in der Grafgasse in Ober-Ramstadt von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet.

Die 1000 Jahre alte Zentlinde, die mittelalterliche Klosterruine, das ehemalige Mausoleum und das Goldene Kreuz von 1866 auf dem Heiligenberg bei Jugenheim sind Beleg dafür, dass es auch ohne direkte Verbindung zum Wasser durchaus Sehenswertes im Landkreis gibt. Seeheim-Jugenheim ist beim "Tag des offenen Denkmals" gleich mit drei Objekten vertreten. Neben dem Heiligenberg (Führungen von 14.30 bis 17.30 Uhr) warten die evangelische Bergkirche aus dem 13. Jahrhundert und das Schuldorf Bergstraße auf Besucher. Die Kirche kann während mehrerer Führungen von 11.30 bis 17 Uhr begutachtet werden - abends gibt es sogar ein Konzert (20 Uhr) -, im Schuldorf Bergstraße, einem Campus nach amerikanischem Vorbild, lässt sich in der Zeit zwischen 11 und 17 Uhr die 50-jährige Geschichte der ersten additiven Gesamtschule in Deutschland nachvollziehen. Weitere Veranstaltungen befassen sich mit der Architektur und Kunst der 50er Jahre, mit einer "Sentimental Journey" vor allem für Ehemalige und mit Kinderführungen. Das benachbarte Alsbach-Hähnlein macht auf seine sehenswerte evangelische Kirche aufmerksam (10 bis 17 Uhr).

Einiges an Zeit sollte mitbringen, wer sich in die alte Zeit in Schaafheim zurück versetzen lässt. Abstecher sind möglich in die Alte Gottesackerkapelle, die aus dem 15. Jahrhundert stammt und im 16. Jahrhundert zur Schule umgebaut wurde. Sie ist ebenso geöffnet wie die evangelische Kirche (jeweils 14 bis 18 Uhr). Lecker und locker geht es am alten Backhaus in Schaafheim zu. Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins backen Brot und führen außerdem durch den historischen Ortskern. Auf eine rund 1000 Jahre alte Geschichte kann die evangelische Kirche im Münsterer Ortsteil Altheim zurück blicken, die 1466 einen spätgotischen Chorraum und 1520 ihren 45 Meter hohen Kirchturm bekam (geöffnet 10 bis 18 Uhr). Schließlich lohnt sich ein Ausflug in den nördlichen Teil des Landkreises. Am Denkmaltag ist auch das Weltnaturerbe Grube Messel mit seinen Fossilienfundstätten geöffnet und ermöglicht Führungen (11, 14 und 16 Uhr).

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