Presse-Archiv 2004

Seeheim-Jugenheim und Dieburg als Standort "prädestiniert"

Landrat lockt Südhessen-Akademie

26.10.2004

Darmstadt-Dieburg - Landrat Alfred Jakoubek will die von den Darmstädter Hochschulen und dem Wissenschaftsministerium geplante "Südhessen-Akademie" in den Landkreis holen. Und er hat auch schon genaue Vorstellungen, wo das Weiterbildungsangebot gut aufgehoben wäre: Seeheim-Jugenheim oder Dieburg sind nach seiner Ansicht ideale Standorte.

In einem Empfehlungsschreiben an den zuständigen Staatssekretär rührt Jakoubek kräftig die Werbetrommel und preist die Vorzüge beider Kommunen als ernst zu nehmende Alternative zu Bensheim, der bisher einzigen offiziell gehandelten Bewerberstadt. Aus Wiesbaden sind zurzeit nur Überlegungen bekannt, die Akademie "voraussichtlich im Herbst nächsten Jahres irgendwo zwischen Heidelberg und Darmstadt" zu etablieren. Sowohl Dieburg als auch Seeheim-Jugenheim seien aus dem gesamten südhessischen Raum hervorragend erreichbar, garantierten die gewünschte Nähe zu zahlreichen Wirtschaftsunternehmen und hätten Akademie-Besuchern vom legendären Mithras-Stein bis zum "Goldenen Kreuz", von Weinschänke bis Nobellokal auch auf den Gebieten Historie, Kultur und Freizeit allerhand zu bieten. Für die frühere Kreisstadt Dieburg, laut Jakoubek ein aufstrebender Wissenschafts- und Gründerstandort, spreche unter anderem die Verknüpfung der geplanten Akademie mit der dortigen Dependance der Fachhochschule Darmstadt und dem neuen Technologie- und Innovationszentrum. Seeheim-Jugenheim biete eine reizvolle Kombination von Idylle und Weltläufigkeit. Die Lufthansa unterhält hier ihr Schulungszentrum, am Schuldorf Bergstraße entsteht eine Internationale Schule, das Hessische Institut für Lehrerfortbildung hat hier seinen Sitz.

"Die Akademie wäre eine willkommene Bereicherung für Dieburg", findet Erster Stadtrat Klaus Rüth, der gerade den urlaubenden Bürgermeister Peter Christ vertritt. "Aufdem Campus der Fachhochschule sind geeignete Räume und ausreichend Platz vorhanden." Ob der Landrats-Initiative gerät ebenso Bürgermeisterin Brigitte Kruza ins Schwärmen und präsentiert bereits eine Reihe mögliche Domizile für die Südhessen-Akademie. Ein geeigneter Platz für die Hochschuleinrichtung könnte beispielsweise das "proper da stehende" Schloss Heiligenberg in Jugenheim sein, das gegenwärtig vom Kultusministerium genutzt wird. Oder das denkmalgeschützte Seeheimer Schloss. Das ist zwar dringend sanierungsbedürftig. Der Investor zeigte sich jedoch in einem ersten Gespräch "grundsätzlich interessiert und offen für die Idee". In Betracht käme auch das aufgegebene Forstamt in Jugenheim, ein großes Haus mit weitläufigem Gelände und besonderer Atmosphäre. Sei hingegen ein Neubau gefragt, bietet die Gemeinde ihre Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten Areal an. Als zusätzliches Bonbon bezeichnet die Bürgermeisterin ein neues Studentenwohnheim, das im Balkhäuser Tal entsteht und der Akademie ebenfalls von Nutzen sein könnte.

Im Landratsamt und in den Rathäusern wartet man jetzt gespannt auf eine Reaktion aus Wiesbaden. Sobald von dort nähere Informationen über Flächenbedarf und weitere Anforderungen vorliegen, wollen die örtlich Verantwortlichen ihre Offerten konkretisieren.

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