Presse-Archiv 2004

Iris Krämer und Wilhelm Poth bekommen Sportehrenpreis

Preiswürdige Meister des Sports

07.07.2004

Darmstadt-Dieburg - Herausragende sportliche Leistungen oder vorbildlicher Einsatz im Sport, besonders im Ehrenamt, sind die Voraussetzungen für den alljährlich verliehenen Sportehrenpreis des Landkreises. In diesem Jahr machten Iris Krämer aus Groß-Bieberau und Wilhelm Poth aus Ober-Ramstadt das Rennen. Die beiden zeichnen sich durch Erfolge auf Europa- und Weltebene beziehungsweise durch jahrzehntelanges Engagement im Verein und darüber hinaus aus.

In einem Alter, in dem andere Mädchen Bravo-Poster an die Wand kleben oder Boy-Groups anhimmeln, saß Iris Krämer bereits auf einer Trial-Maschine. Als Zwölfjährige hatte ihr Zweirad zwar "nur" 50 Kubikzentimeter, aber das reichte, um sie für diese außergewöhnliche Sportart zu begeistern. Zumal der Vater, obwohl er ein Autohaus besitzt, die Zweirad-Ambitionen der Tochter unterstützte. Schließlich war er selbst Fan dieser Sportart. Inzwischen beherrscht die Meisterin der Balance eine 250-ccm-Maschine. Zwar verheißt der Markenname "Gasgas" ihres Motorrads Tempo, doch beim Trial ist mehr Geschicklichkeit als Geschwindigkeit gefragt. 1996, da war sie gerade mal 15 Jahre alt, machte Iris Krämer im Trial-Sport zum ersten Mal auf sich aufmerksam: Sie gewann die Hessenmeisterschaft. Inzwischen stehen in ihrem Schrank Pokale von Welt- und Europa-Titelkämpfen, die Krönung war im vergangenen Jahr der Sieg bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft. Die Erfolgsserie machte es möglich, dass aus der einstigen puren Leidenschaft Halbprofessionalität geworden ist. Die gelernte Bürokauffrau, die im Betrieb des Vaters in Groß-Bieberau arbeitet, gehört dem Werksteam von "Gasgas" an und überwindet fast jedes Wochenende irgendwo in Europa mannshohe Stufen, meistert aberwitzig steile Hänge und balanciert über scheinbar nicht bezwingbare Hindernisse.

Komplett dem Ehrenamt verschrieben hat sich Wilhelm Poth, der seit 1951 dem TV 1877 Ober-Ramstadt angehört und dort auf dem Gebiet des Turnens in den vergangenen Jahrzehnten als lupenreiner Amateur durchaus professionelle Arbeit aabgeliefert hat. Aus dem einstigen Schülerturnwart Ende der 50er Jahre ist ein Kadertrainer des Hessischen Turnverbands geworden. Parallel dazu ist er in seinem Verein als Abteilungsleiter und Trainer für das Turnen verantwortlich. Außerdem ist er seit 15 Jahren Gaukunstturnwart. Allerdings machte er nicht nur als Funktionär von sich reden, 1967 war er immerhin Deutscher Meister im Mehrkampf. Wenn in Ober-Ramstadt das Thema Sport aufkommt, ist der Name Wilhelm Poth mit Sicherheit dabei. Seit 1960 ist er, mit ganz wenigen Ausnahmen, bei den Sportlerehrungen von Ober-Ramstadt vertreten. Zahlreiche Auszeichnungen auf Landes- und Bundesebene würdigten das freiwillige Engagement von Wilhelm Poth, jetzt steht er auch im Landkreis auf dem Siegertreppchen.

Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries wird die Ehrungen bei passender Gelegenheit vornehmen, die Termine stehen noch nicht fest.

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