Presse-Archiv 2004

Ende des Jahres sind alle Schulen mit Computern ausgestattet

Lernen per Tastendruck

07.09.2004

Darmstadt-Dieburg - Das vor vier Jahren vom Landkreis gestartete Projekt "Multimediale Schule" ist auf die Zielgerade eingebogen. Bis zum Ende des Jahres stehen in den 80 kreiseigenen Schulen knapp 3200 Computerplätze für Unterricht und Verwaltung zur Verfügung. Wenn alle Rechner installiert sind, hat der Kreis rund 3,5 Millionen Euro ausgegeben, um das Konzept für das Lernen per Tastendruck umzusetzen. Allein in diesem Jahr wurden mehr als 200 000 Euro investiert, zurzeit wird Equipment für 300 000 Euro beschafft, weitere 400 000 Euro stehen - vorbehaltlich der Genehmigung durch das Regierungspräsidium - noch an. Vor dem Hintergrund, dass Medienkompetenz zur Schlüsselqualifikation geworden ist, sehen Landrat Alfred Jakoubek und Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries das Geld bestens angelegt.

Bei der Ausstattung seiner Schulen beließ es der Kreis nicht beim bloßen Aufstellen von Bildschirmen, Rechnern und Druckern, es wurden auch schulspezifische Wünsche erfüllt. So steht etwa in der Tannenbergschule in Seeheim-Jugenheim ein Spezialmonitor für ein sehbehindertes Kind, an der Ernst-Reuter-Schule in Groß-Umstadt unterstützen 16 großvolumige Festplatten den Musikunterricht. Die Schülerinnen und Schüler können Musikstücke aufnehmen, schneiden und wiedergeben. Die Peter-Petersen-Schule in Weiterstadt, eine Schule für Lernhilfe, verfügt über Apple-Computer, weil damit audiovisuelle Medien besser und für die Lernenden einfacher eingesetzt werden können. Aufgrund der hervorragenden Erfahrungen der Linux-AG an der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule in Ober-Ramstadt erhalten alle Grundschulen ein preisgünstiges so genanntes Client-Server-Netzwerk mit einem Linux-Server. Die Netzwerke werden von der Linux-AG unter der Leitung von Lehrer Dr. Harald Hoss konfiguriert und betreut. Lerninseln wie an der Gersprenzschule in Reinheim, an der Alfred-Delp-Schule in Dieburg oder an der Dilsbachschule in Spachbrücken, den Vorreitern in Sachen computergestützter Unterricht, oder eine Laptopklasse an der Albrecht-Dürer-Schule in Weiterstadt unterstreichen die multimediale Ausrichtung der Kreisschulen. Synergieeffekte für alle Schulen ergeben sich durch die Vernetzung, für die bisher alleine mehr als 500 000 Euro investiert wurden.

Wesentlicher Bestandteil einer perfekten PC-Ausstattung der Schulbänke und Schreibtische waren auch die ergonomischen Aspekte. Neben technischer Mindestnormen hatten richtige Sitzhaltung, optimaler Blickwinkel zum Bildschirm, der Abstand zum Monitor oder Arbeitshöhen Vorrang. Mobiliar für mehr als 200 000 Euro trägt den gesundheitlichen Anforderungen Rechnung. Dabei ergibt sich noch der Nebeneffekt, dass die positiven Erfahrungen von den Schülern mit nach Hause genommen werden können, weil dort so mancher Computer falsch installiert ist.

Wenn Ende des Jahres alle Schulen online sind, ist das Thema "Multimediale Schule" für die Mitarbeiter beim Kreisschulamt noch längst nicht abgehakt. Spätestens ab 2006 müssen dann schon veraltete Rechner gegen zeitgemäße Geräte ausgetauscht werden. "Guter PC-Unterricht macht nur Sinn, wenn wir kontinuierlich moderne technische Voraussetzungen erfüllen", so Celine Fries.

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