Presse-Archiv 2005

Neue Statistik zur jungen Bevölkerung im Kreis

Viel Jugend, wenig Babys

21.09.2005

Darmstadt-Dieburg - Der Landkreis bleibt - zumindest in den nächsten Jahren - jung, teilt Landrat Alfred Jakoubek mit. Knapp 83 700 Menschen unter 27 Jahren lebten am 31. Dezember 2004 zwischen Erzhausen und Alsbach-Hähnlein, Griesheim und Schaafheim. Sie haben einen Anteil an der Gesamtbevölkerung (rund 290 000) von 28,8 Prozent und damit nur 1,1 Prozent weniger als bei der ersten Untersuchung 1996. Dies geht aus der neuen Dokumentation "Junge Bevölkerung" hervor, die der Landkreis heraus gegeben hat.

Dass die Teens und Twens auch die nächsten Jahre im Landkreis stark vertreten sein werden, garantieren die "Nachrücker" aus der Altersgruppe der Zwölf- bis 15-Jährigen. Mehr als 16 Prozent Zuwachs weist die aktuelle Statistik im Vergleich zu 1996 auf. Defizite hingegen haben 22 der 23 Landkreis-Kommunen bei der "Nachwuchsarbeit". Weit entfernt von einem Baby-Boom sind beispielsweise Fischbachtal und Otzberg, wo der Anteil der unter Dreijährigen um mehr als 30 Prozent sank. Auch in den meisten anderen Städten und Gemeinden scheint sich eine fruchtbare Familienplanung nur am Rande abzuspielen. Einzige Ausnahme ist Erzhausen, wo immerhin knapp sechs Prozent mehr Kleinkinder gemeldet wurden. 

Als besonders junge Kommunen konnten Groß-Zimmern und Groß-Bieberau mit fast einem Drittel Bevölkerungsanteil der unter 27-Jährigen ihre vorderen Positionen von vor acht Jahren halten. Unverändert ist auch die Situation am Tabellenende: In Seeheim-Jugenheim und Mühltal ist die Junge-Leute-Fraktion nach wie vor lediglich mit rund 25 Prozent in der Bevölkerung vertreten. Verglichen mit 1996 zeigen Dieburg, Erzhausen und Griesheim, die ihren Anteil um acht bis neun Prozent steigern konnten, eine klare Aufwärtstendenz. Den größten Einbruch indes erlitt Messel mit einem Minus von mehr als 14 Prozent. In der Gemeinde mit dem Weltnaturerbe fehlt es vor allem an unter Sechsjährigen. Mit einem Rückgang von fast 29 Prozent wird Messel nur noch von Otzberg (minus 29,8 Prozent) übertroffen.

Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries betrachtet das statistische Zahlenwerk als wichtige Grundlage für Weichenstellungen in der Kinder- und Jugendpolitik. "Damit ist eine konkrete und qualifizierte Planung möglich", sagt Celine Fries. So kann zum Beispiel der Landkreis als Schulträger wertvolle Erkenntnisse aus dem Zahlenwerk ziehen, Kommunen können die Entwicklung auf dem Gebiet der Kindergärten, Kindertagesstätten oder Jugendeinrichtungen besser abschätzen. Auch das Kreisjugendamt und die örtlichen Jugendpflegen erhalten Hinweise für weiteres Vorgehen in der Jugendarbeit. Auf jeden Fall empfiehlt Verfasserin Rita Weirich von der Kinder- und Jugendhilfe des Landkreises den Städten und Gemeinden, die statistischen Zahlen mit Fachleuten zu besprechen.

Landrat Alfred Jakoubek, der unlängst eine Kommission zur demografischen Entwicklung im Landkreis einsetzte, will aus der neuesten Statistik Hinweise zur Verbesserung der Kinder- und Familienfreundlichkeit gewinnen und Impulse zur Festigung der Standortattraktivität des Landkreises bekommen. "Den eingeschlagenen Weg werden wir konsequent fortsetzen", betont der Landrat.

Die Broschüre "Junge Bevölkerung" ist kostenlos bei den Servicestellen der Landratsämter in Darmstadt und in Dieburg zu erhalten (Telefon 06151/8811013 beziehungsweise 06071/8812000).

 

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