Presse-Archiv 2005
Von Oktober an neue Papiere - Zulassungsstellen üben
Auslaufmodell Kfz-Schein und -Brief
03.08.2005
Darmstadt-Dieburg - Europäischer Einheitslook gilt von Oktober an auch für Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief. An die Stelle der seitherigen Papiere treten die "Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II". Die neuen Dokumente sehen anders aus als die Vorgänger und enthalten chiffrierte Angaben, sie tragen europaweit gleiche Identifizierungscodes und sollen fälschungssicherer sein. In Schulungen stellen sich die Mitarbeiter der fünf Zulassungstellen im Landkreis bereits darauf ein und üben mit Mustervordrucken; in knapp zwei Monaten soll das Ausfüllen schließlich einigermaßen flott von der Hand gehen.
"Die Halter der annähernd 240.000 Fahrzeuge, die zurzeit im Kreis angemeldet sind, müssen nicht sofort zum Tauschen kommen. Dann bräche hier das Chaos aus", erklärt Hans-Walter Mathy von der Verkehrsabteilung im Landratsamt Dieburg. Die Auslaufmodelle werden vielmehr allmählich aus dem Verkehr gezogen, der Übergang kann sich viele Jahre hinziehen. Dokumente nach EU-Schema erhält man künftig bei allen Neuzulassungen und wenn Motorrad, Auto oder Laster auf einen anderen Halter umgeschrieben beziehungsweise nach längerer Pause wieder in Betrieb genommen werden.
Der Kfz-Schein neuer Art ähnelt auf den ersten Blick dem weiß-grünen alten, statt Klartext zu technischen Daten wie "Höchstgeschwindigkeit" stehen darin jedoch Buchstaben- und Zahlenkombinationen. Die Codes sind auf der Rückseite erläutert. Auffälliger allein wegen des künftigen DIN A 4 Formats sind die Veränderungen bei der Bescheinigung, die den gewohnten Kfz-Brief ablöst. Einseitig beschrieben (grün auf gelblichem Grund), können wegen des beschränkten Platzes nur noch maximal zwei - statt der bisher sechs - Halter eingetragen werden. Schon der dritte Halter muss sich ein neues Dokument besorgen. Die Geschichte des Fahrzeugs lässt sich folglich nach mehreren Eigentümerwechseln schwieriger nachvollziehen als bisher. Wasserzeichen im Papier sollen die "Fahrzeugpässe" fälschungssicher machen. In Deutschland haben sie die Form eines stilisierten Adlers.