Presse-Archiv 2005

Analayse der Lebensmittelproben in der JVA Dieburg

Ranzig und grün verfärbt

14.07.2005

Darmstadt-Dieburg - Wenig Appetitliches erbrachten die Analysen der im Tiefkühlraum der Justizvollzugsanstalt Dieburg entnommenen Lebensmittelproben. Nachdem die Anstaltsleitung das Veterinäramt des Landkreises Darmstadt-Dieburg über größere Mengen Tiefkühlware mit fehlenden Kennzeichnungen und abgelaufenen Mindesthaltbar-keitsfristen informiert hatte, entnahmen Lebensmittelkontrolleure insgesamt 15 Proben. Die in Wiesbaden vorgenommenen Untersuchungen ergaben, dass mehr als zwei Drittel der Produkte entweder Kennzeichenmängel aufwiesen, nicht mehr für den Verzehr geeignet oder minderen Werts seien. Zum Beispiel war Schweinefleisch aus dem Rücken äußerlich ranzig, in der Tiefe sauer und stark gräulich verblasst. Rohes Rindfleisch war ebenfalls säuerlich, ranzig und gelblich verfärbt und wies Kennzeichenmängel auf. Auch nicht mehr genießbar waren bereits verdorbene Rindswürste und in Würfel geschnittenes Fleisch, wohl als Gulasch gedacht, das grünlich verfärbt, säuerlich und ohne Kennzeichnung war. Aus Sicht der Analysten nicht erfreulich war außerdem der Zustand von "edlem Matjesfilet nordischer Art". Die einstige Kühlware hatte ein Mindesthaltbarkeitsdatum vom 11. 8. 2004 beziehungsweise 25. 12. 2004 und war wohl kurz vor Ablauf eingefroren worden. Der Fisch roch ranzig, wies schon eine bräunlich-gelbe Farbe auf und war eindeutig nicht mehr zum Verzehr geeignet.

Die Beanstandungen sind für das Veterinäramt Grund genug, Strafanzeige wegen des Verdachts des vorsätzlichen Vergehens gegen das Lebensmittel- und Bedarfsgegenstandsgesetz zu stellen. Beschwerden über möglicherweise durch das Essen ausgelöste gesundheitliche Probleme von Haftinsassen oder Anstaltsmitarbeitern sind dem Veterinäramt und der JVA-Leitung bisher nicht bekannt geworden.

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