Presse-Archiv 2005

Odenwaldbahn als Job-Maschine

Arbeitslose kommen zum Zug

12.12.2005

Darmstadt-Dieburg - Seit Sonntag arbeiten zwölf bisherige Arbeitslosengeld II-Bezieher aus dem Landkreis als Servicekräfte auf der Odenwaldbahn. Damit erweist sich der flotte Zug nebenbei auch als Job-Motor. Die an blauen Jacken und dem "Vias"-Zeichen der Betreibergesellschaft zu erkennende Truppe - Frauen und Männer im Alter zwischen 25 und 51 Jahren - ist auf den Bahnsteigen und in den Zügen anzutreffen. Zu ihren Aufgaben gehört es, Leuten beim Einsteigen zu helfen, Fahrplanauskünfte zu geben, ihnen den neuen "Itino" zu erklären, auch mal für Ordnung zu sorgen, wenn jemand Zeitung, Pappbecher, Brötchentüte oder ähnliches "vergisst". "Es ist gut, wenn die Fahrgäste Ansprechpartner haben und sich durch die Anwesenheit der Servicekräfte sicher fühlen", freut sich Landrat Alfred Jakoubek über das Angebot.

Die Kreisagentur für Beschäftigung hat mit der gelungenen Vermittlungsaktion bewiesen, dass sie ihren Anspruch, auf Stellenangebote schnell und flexibel zu reagieren, tatsächlich erfüllen kann. Drei Tage nach der Anfrage der Vias hatte man dort 52 geeignete Kandidaten aus dem Bewerberpool herausgefiltert. Nach einem Informationsvortrag über das Tätigkeitsfeld und persönlichen Vorstellungsgesprächen erhielten zwölf sofort die Zusage und einen Arbeitsvertrag. In einem fünftägigen Seminar in Frankfurt wurden sie anschließend geschult und traten - frisch ausgebildet - gleich zum Start der Odenwaldbahn ihren Dienst an. Von der Arbeitgeberanfrage bis zum Arbeitsantritt vergingen noch nicht einmal zwei Wochen. Die Servicekräfte verdienen 1250 Euro im Monat - deutlich mehr, als die 345 Euro, die einem ALG II-Bezieher zustehen. Ihre Verträge gelten zunächst drei Monate mit der Option auf Verlängerung.

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