Presse-Archiv 2005

Jahresbilanz von Kreisbrandinspektor Ralph Stühling

Mehr Aktive bei der Feuerwehr

10.02.2005

Darmstadt-Dieburg - Als eine positive Entwicklung sieht Landrat Alfred Jakoubek den Anstieg der Zahl aktiver Feuerwehrleute in den insgesamt 84 Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises. Während es im Jahr 2002 mit 2615 Aktiven den absoluten Tiefpunkt gab, stieg der Personalbestand über 2672 im Jahr 2003 auf aktuell 2694. Davon sind 188 echte Blau-"Röcke", nämlich Frauen. Einigermaßen stabil sind die Zahlen bei den Jugendfeuerwehren. 1196 junge Menschen (1211) bilden im Landkreis den vielversprechenden Nachwuchs für künftige Tätigkeiten im Sinne des Allgemeinwohls. Kreisbrandinspektor Ralph Stühling hofft, dass die bundesweit beachtete Zukunftskampagne der Kreisjugendfeuerwehr noch mehr zum Mitmachen animiert.

Die Feuerwehren im Landkreis wurden zu 2686 Einsätzen gerufen (2003: 2665), bei denen Hilfeleistungen wie Türen öffnen oder das Bergen von hilfsbedürftigen Menschen überwogen. 1661 Einsätze (1347) standen im vergangenen Jahr "nur" 584 (848) Bränden gegenüber. Nach wie vor großen Kummer bereiten die blinden und böswilligen Alarmierungen der freiwilligen Helfer. 441 Mal wurden die Wehrleute letztes Jahr zu vermeintlichen Einsätzen gerufen und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Technische Mängel bei Brandmeldeanlagen und üble Scherze sind häufig der Grund dafür, dass ehrenamtlich tätige Leute nach einem Alarm tagsüber ihren Arbeitsplatz Hals über Kopf verlassen oder abends ihre Freizeit opfern, um irgendwo -leider vergeblich- zu helfen. Bei allen Einsätzen wurden 122 Personen verletzt oder unverletzt gerettet, allerdings waren auch 18 Tote (im Jahr davor 25) zu beklagen. Dass lediglich fünf Feuerwehrangehörige bei den Einsätzen verletzt wurden, liegt nach Meinung von Landrat Jakoubek auch an der hervorragenden Ausbildung. Insgesamt mehr als 110 000 zusätzliche Übungsstunden haben die Rettungskräfte aufgewendet, um fit zu sein für die Stunde X.

Ein weites Gebiet ist der vorbeugende Brandschutz. Dazu gehören Gefahrenverhütungsschauen genauso wie Stellungnahmen in Baugenehmigungsverfahren, Brandschutzseminare oder Hydrantenprüfungen. Mehr als 1400 Tätigkeiten wurden 2004 in diesem Zusammenhang wahr genommen. Wichtiger Bestandteil davon sind Überprüfungen von Kindergärten, Schulen, Gaststätten oder Geschäften, hinzu kamen aber auch beispielsweise umfangreiche Besprechungen, Beratungen und Prüfungen bei einem Einrichtungsgiganten in Weiterstadt. Außerdem gab es etliche Termine zur Abstimmung eines Einsatzkonzepts für den Lohbergtunnel in Mühltal.

Angesichts des weiten Tätigkeitsfelds der Feuerwehren sieht Landrat Alfred Jakoubek den finanziellen Aufwand allein von Kreisseite von mehr als 100 000 Euro im Jahr 2004 als gut angelegtes Geld: "Das ehrenamtliche Engagement für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger ist nicht hoch genug zu würdigen". Ebenso müsse die Bereitschaft vieler Arbeitgeber, Feuerwehrleute für ihr Ehrenamt frei zu stellen, gelobt werden.

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