Presse-Archiv 2005

Gutachterausschuss veröffentlicht erste Mietwertübersicht für den Landkreis

Was Wohnen kostet

12.05.2005

Darmstadt-Dieburg - Der Gutachterausschuss beim Amt für Bodenmanagement hat jetzt erstmals eine Mietwertübersicht für die 23 Städte und Gemeinden im Landkreis veröffentlicht, an der sich Wohnungsanbieter und -interessenten orientieren können. Das Werk dürfte ein Bestseller werden, vermutet Geschäftsstellenleiter Klaus-Peter Weis, denn entsprechende Daten sind begehrt, waren aber bisher nicht verfügbar.

Im Unterschied zu Großstädten wie Darmstadt oder Offenbach verzichten kleinere Gemeinden aus Kostengründen weitgehend auf Mietspiegel; sie sind dazu auch nicht verpflichtet. Von den 21 Landkreisen in Hessen bot bisher einzig der Gutachterausschuss im Lahn-Dill-Kreis ein Preisbarometer an. Nun zieht Darmstadt-Dieburg nach. Die Marktübersicht nennt durchschnittliche Netto-Kaltmieten, wie sie für Wohnungen mit 75 Quadratmeter sowie Ein- und Zweifamilienhäuser mit 150 Quadratmeter Fläche gezahlt werden. Die Aussagen sind differenziert nach Baujahr, Lage und Art des Objekts. Mit Hilfe einer Umrechnungstabelle lässt sich die ortsübliche Miete für größere oder kleinere Einheiten ermitteln. Wie bei den Immobilienpreisen ist der Landkreis auch hinsichtlich des Mietniveaus dreigeteilt. Die teuersten Lagen befinden sich im Kragen um Darmstadt und am Autobahnband - von Erzhausen im Norden bis Alsbach im Süden -, dazu Teile Mühltals, Roßdorf und Dieburg. Am günstigsten wohnt es sich in eher ländlich strukturierten Ortschaften wie Modautal, Fischbachtal und Otzberg sowie in Stadtteilen von Babenhausen, Groß-Umstadt und Schaafheim. Die übrigen Kommunen wie Ober-Ramstadt, Groß-Zimmern, Messel, Münster und Eppertshausen rangieren im Mittelfeld.

Viel Vorarbeit war nötig, um ein realistisches Bild der Mietpreise im Landkreis zu zeichnen. Über vier Jahre hinweg - von 2001 bis 2004 - hat der Gutachterausschuss dafür Daten gesammelt und mehr als 650 Fragebögen ausgewertet. Um aktuelle Zahlen zu erhalten, wurden alle Käufer von Renditeobjekten gebeten, die jeweilige Grundmiete ohne Nebenkosten zu melden. Extremwerte wurden bereinigt (die Spanne reichte von 73 Cent bis 18 Euro je Quadratmeter), das Datenmaterial nach Qualitätsmerkmalen sortiert. Gern hätte man auch Informationen von Maklern und Banken einfließen lassen. Dies sei jedoch an "Abstimmungsschwierigkeiten" gescheitert, bedauert Klaus-Peter Weis. Dennoch ist nach Überzeugung des Gutachterausschusses eine aussagekräftige Übersicht zustande gekommen.

Info: Die neue Mietwertübersicht ist zum Preis von 30 Euro erhältlich beim Amt für Bodenmanagement in Darmstadt, Europaplatz 5, Telefon 06151/5004-200, E-Mail info.ka-darmstadt@remove.this.hvbg.hessen.de .

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