Presse-Archiv 2005

Expertenkommission beschäftigt sich mit 25 Problemstellen

Unfallschwerpunkte entschärfen

12.08.2005

Darmstadt-Dieburg - Um Unfallschwerpunkte zu entschärfen, beschäftigt sich die Unfallkommission des Landkreises in diesem Jahr mit 25 konfliktträchtigen Stellen. Dazu gehören Kreuzungen, an denen es oft kracht, genauso wie Straßenabschnitte, an denen vermutlich zu schnell gefahren wird oder Wild und Autofahrer unliebsame Begegnungen haben. Die Experten, die der Kreisverkehrsbehörde, der Polizei und dem Amt für Straßenverkehr angehören, werden tätig, wenn beispielsweise bei einem täglichen Verkehrsaufkommen von mehr als 20 000 Fahrzeugen mindestens acht Unfälle des gleichen Typs in einem Jahr passieren. Für jeden neuralgischen Punkt wird ein Steckbrief angelegt, der Angaben über die Häufigkeit der Unfälle, über Verletzte, über die Schadenssumme und über die Unfallart Aufschluss gibt.

Einer der Negativ-Spitzenreiter ist zum Beispiel die Kreuzung der B 42 mit der L 3113 zwischen Darmstadt und der Autobahnauffahrt Weiterstadt. Dort kam es zwischen 1994 und 2004 zu 179 Unfällen, 68 davon mit Verletzten, und einem Sachschaden von mehr als einer Million Euro. Im Jahr 2004 waren bei 18 Unfällen an der Ampel Richtung Weiterstadt fast immer das Auffahren der Grund für die Blechschäden und die Verletzten. Dabei brachten im Laufe der Jahre eigens aufgestellte Hinweistafeln auf die Auffahrgefahr, Verkehrsschilder vor der Ampel oder eine Trennung der Richtungsfahrbahnen nicht den erhofften Erfolg. Um die Autofahrer vor sich selbst und anderen zu schützen, einigten sich bei einem Ortstermin die Fachleute jetzt darauf, es mit einem zusätzlichen gelben Blinklicht zu versuchen, das in Verbindung mit einer in die Fahrbahndecke eingebauten Stauschleife auf die Situation aufmerksam macht. Die Maßnahme wird vom Amt für Straßen- und Verkehrswesen umgesetzt. Geld für Verbesserungen gibt es vom Bund – für die Bundesstraßen – und vom Land für die Landes- und Kreisstraßen.

Nicht angepasste Geschwindigkeit an die örtlichen und witterungsbedingten Verhältnisse sowie Wildwechsel sind die am meisten festgestellten Unfallursachen bei den anderen 24 Unfallschwerpunkten im Landkreis. 2004 haben sich besonders hervorgetan die Auf- und Abfahrt zur B 26 in Groß-Zimmern mit 23 Unfällen oder ein Abschnitt der B 426 bei Reinheim mit 13 Unfällen, zehn davon durch Wildwechsel verursacht. Insgesamt gab es bei den 25 Schwerpunkten im Landkreis 245 Unfälle, 64 davon mit Personenschaden und leider auch zwei Toten.

 

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