Presse-Archiv 2005

Qualität ist gestiegen, doch der Absatz sinkt

Sollte Schule machen: Recyclingpapier

01.08.2005

Darmstadt-Dieburg - Beim Kauf von Schulheften, Blöcken, Mappen und anderem Material für den Unterricht sollten Eltern nach Ansicht der Ersten Kreisbeigeordneten Celine Fries wieder stärker auf Recyclingprodukte achten. Obwohl Ökopapier schon lang nicht mehr mausgrau und Tinte-saugend daher kommt, sondern blütenweiß und glatt, wird es von Handel und Verbrauchern zunehmend stiefmütterlich behandelt: In Deutschland fiel der Anteil von Schulheften aus Altpapier seit Anfang der Neunzigerjahre von 70 auf nur noch fünf Prozent, hat die Abfallberaterin des Kreises, Roswitha Flemming, herausgefunden. Dabei sammeln die Bürger im Landkreis ihr Altpapier besonders fleißig. Annähernd 60 Kilogramm pro Kopf weist die Statistik aus. Das entspricht der Menge Tageszeitungen eines Jahresabonnements plus einiger Illustrierten obendrauf. "Bei so viel Sortiereifer wäre es konsequent, auch umweltbewusst einzukaufen", meint Flemming. In diesem Sinn hat die Abfallberaterin vor den großen Ferien alle Schulen angeschrieben und in einigen Klassen Sinn und Zweck der Initiative erklärt. Dass nämlich weltweit jeder fünfte eingeschlagenen Baum für die Papierherstellung verwendet wird und 90 Prozent des in Deutschland benötigten Zellstoffs unter anderem aus naturferner Forstwirtschaft in Skandinavien und Urwald in Kanada stammen, obwohl reichlich Altpapier als Sekundärrohstoff zur Verfügung steht. Einige Klassen haben sich daraufhin sogar freiwillig verpflichtet, konsequent auf "Öko" umzusteigen. Wenn nun die Geschäfte in den nächsten Wochen ihr Sortiment für den Schuljahresbeginn feilbieten, gibt es für Eltern und Schüler ein zuverlässiges Zeichen, an dem sie sich orientieren können: den "blauen Umweltengel".

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