Presse-Archiv 2005

Stellungnahme des Landrats

Festnahme eines Kreisbediensteten

02.08.2005

Der 58 Jahre alte Beschuldigte war rund dreißig Jahre beim Kreis beschäftigt und diente vier Landräten als Fahrer. Nach Festnahme und Geständnis veranlasste Jakoubek sofort die fristlose Kündigung. Seinen Dienst versah der Mann ordnungsgemäß; die Straftaten, die ihm zur Last gelegt werden, spielten sich ausschließlich in seiner Privatsphäre ab.

Gerüchte kamen dem Landrat 1999 erstmals zu Ohren, als er im Rahmen seiner Kreisbereisung unter dem Stichwort "Allgemeine Information" vom Platzwart des Steinrodsees bei Gräfenhausen zum Bürgergespräch gebeten wurde. Auf dem dortigen Ganzjahrescampingplatz steht der Wohnwagen des (ehemaligen) Fahrers. Die Hinweise waren äußerst vage - von der Qualität, dort hielten sich "oft junge Leute" auf, dies sei "komisch". Eltern hätten ihn angesprochen. Wesentlich Konkreteres war nicht zu erfahren. Dem Platzwart wurde dringend geraten zu handeln, etwa die Polizei einzuschalten und den Stellplatz zu kündigen, wenn er dies für erforderlich halte. Dies unterblieb jedoch. Einen Mitarbeiter beauftragte Jakoubek, mit den von dem Platzwart genannten Eltern Kontakt aufzunehmen, aber auch das ergab keine Anhaltspunkte. Trotz entsprechender Aufforderungen wandte sich die Familie, wie man im Landratsamt inzwischen erfahren hat, damals und auch später nicht an die - zuständigen - Ermittlungsbehörden.

Da die Verdachtsmomente derart im Nebulösen blieben, hatte der Dienstherr bis zum Tag der Festnahme keine ausreichende Handhabe, den Mitarbeiter zu entlassen oder die Polizei zu informieren. Gleichwohl war die Aufmerksamkeit des Landrats aufgrund der Andeutungen geschärft. Im beruflichen Alltag gab es aber keine Anzeichen für eine "besondere Neigung".

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