Presse-Archiv 2005

Größter Bildungsanbieter im Kreis lässt sich prüfen

Volkshochschule mit Qualitätssiegel

25.05.2005

Darmstadt-Dieburg - Nach einer aufwändigen Überprüfung kann sich die Volkshochschule Darmstadt-Dieburg mit einem Qualitätszertifikat schmücken. Wie Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries berichtet, hat sich der mit jährlich rund 10.000 Teilnehmern in 1200 Kursen an 100 Unterrichtsstätten größte Bildungsbetrieb im Landkreis freiwillig einem an der Universität Hannover speziell für Anbieter des "Produkts" Bildung entwickelten Testverfahren unterzogen, dem "Lernorientierten Qualitätsmodell Weiterbildung" (LQW). Ein Gutachter übergab jetzt nach einjährigem Prozedere das "Abschlusszeugnis" und, gewissermaßen als Prüfplakette, eine künstlerisch gestaltete Kachel, die man im Dieburger Landratsamt durchaus mit Stolz vorzeigt.

In allen Facetten wurde die VHS durchleuchtet. Für den Qualitätstest mussten Karl-August Bertsch und sein Team nach vorgegebenen Kriterien "Nabelschau" betreiben, inhaltliches Profil und Kundenorientierung ebenso checken wie Kosten-, Personal- und Ressourcenmanagement. Schon bei der Erstellung dieses am Ende 80 Seiten dicken "Selbstreports" ergaben sich Ansätze, Abläufe zu verändern und Neues anzugehen. Bei einer "Visitation" nahm das Prüfinstitut die VHS-Zentrale dann unmittelbar unter die Lupe und kam am Ende zu Bewertungen wie "beeindruckend und von großer Nachhaltigkeit". Für Außenstehende wird das Qualitätsstreben der Volkshochschule an vielen Stellen sichtbar. Kursbesucher werden nach Zufriedenheit und Lernerfolg gefragt, jeder einzelnen Beschwerde geht man intensiv auf den Grund. Am zentralen Servicetelefon erhalten Interessierte ausführliche Informationen beispielsweise über genauen Inhalt und Ziele eines Kurses und die Qualifikation der Lehrenden. Auch das Programmheft hat sich gegenüber früheren Zeiten verändert. Abgesehen von der lesefreundlichen Gestaltung findet man darin beispielsweise Kursleiterportraits und "Allgemeine Geschäftsbedingungen" in leicht verständlicher Sprache. "Lernen gelingt und ist erfolgreich, wenn die Menschen trotz aller damit verbundenen Anstrengungen Freude am Lernen haben, aktiv den Lernprozess mitgestalten, motiviert sind und bleiben", heißt es im Leitbild der Kreis-VHS, das ebenfalls als Begleiterscheinung des Zertifizierungsverfahrens entstanden ist. Um dies zu gewährleisten, beobachtet die VHS gesellschaftliche Entwicklungen und Kundenwünsche, achtet verstärkt auf neu aufkommende Interessengebiete und potenzielle Zielgruppen, setzt hohe Ansprüche an didaktische und methodische Kompetenz ebenso wie auf ansprechende Unterrichtsbedingungen. "Qualität ist eine ständige Herausforderung", betont Erste Kreisbeigeordnete Celine Fries. Deshalb würden Stand und Erfüllung der strategischen Entwicklungsziele fortwährend dokumentiert und bewertet. Als neu berufenem Qualitätsbeauftragten komme Andreas Rinnenbach dabei eine wichtige Rolle zu. Auch von außen lässt man sich weiterhin auf die Finger schauen: Eine Kontrolle durch externe Gutachter soll alle vier Jahre erfolgen.

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