Presse-Archiv 2005

Sechstes Behindertenforum des Landkreises

Behindertenfragen Ernst nehmen

09.11.2005

Darmstadt-Dieburg - Obwohl der Landkreis nicht an gesetzliche Vorgaben gebunden ist, erfüllt er auf freiwilliger Basis die Vorgaben, damit Menschen mit Behinderung barrierefrei die Kreishäuser in Darmstadt-Kranichstein und Dieburg aufsuchen können. Entsprechende Umrüstungen der Aufzüge, behindertengerechte Toiletten, Rollstuhlrampen oder ebenerdige Zugänge sind bei der Kreisverwaltung längst eine Selbstverständlichkeit geworden. Insgesamt hat der Landkreis in den letzten anderthalb Jahren knapp 250 000 Euro in bauliche Maßnahmen investiert. "Die Integration von Menschen mit Handicap in unseren kundenorientierten Service war und ist uns immer ein wichtiges Anliegen", betonte Landrat Alfred Jakoubek beim sechsten Behindertenforum des Landkreises im - natürlich barrierefreien - neuen Sitzungssaal im Darmstädter Landratsamt. Frank Schäfer, der Behindertenbeauftragte des Kreises, attestierte der Verwaltung denn auch vorbildliche Arbeit: "Hier ist der politische Wille für eine positive Entwicklung vorhanden". Dies mache sich auch, so Schäfer, bei der Beschäftigungsquote, bezogen auf behinderte Menschen, bemerkbar. Gesetzlich vorgeschrieben sind fünf Prozent, der Landkreis liegt derzeit bei fast sieben Prozent.

Ein inzwischen unverzichtbarer Punkt der Integration ist das alljährlich veranstaltete Behindertenforum, bei dem Vertreter von in der Behindertenarbeit engagierten Verbänden, Einrichtungen und Gruppen mit Ansprechpartnern aus diversen Abteilungen der Kreisverwaltung zusammen sitzen, um aktuelle Themen zu besprechen. Dass derartige Termine Sinn machen, beweist die stetig wachsende Zahl der Menschen mit Behinderung im Landkreis. Aktuell sind es kreisweit rund 34 000 Betroffene, 2001 waren es noch 32 000.

Neben Anregungen und Kritik, die in diesem Jahr sehr spärlich ausfiel, steht beim Behindertenforum die Information im Vordergrund. So präsentierte Andrea Plumpe von der Kreisagentur für Beschäftigung die Arbeit einer Fallmanagerin mit Schwerpunkt Behindertenbetreuung und erklärte die Möglichkeiten für ihr spezielles Klientel auf der einen und Arbeitgebern auf der anderen Seite. Und sie vergaß nicht, darauf hinzuweisen, dass der Landkreis auch auf diesem Gebiet Vorbildfunktion habe. Er gehört zu den wenigen Optionskommunen, die ein behindertenspezifisches Fallmanagement aufgebaut haben. Auf großes Interesse stieß außerdem das Fachreferat von Elke Stark von der Betreuungsstelle des Kreises. Sehr ausführlich zeigte sie die Vorteile einer Vorsorgevollmacht auf und erläuterte die Voraussetzungen und die Vorgehensweise.

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