Presse-Archiv 2005

Alles unter einem Dach: Städte stellen Baugelände zur Verfügung

Ende der Spagat-Schulen

26.08.2005

Babenhausen/Weiterstadt - Auch die letzten beiden Grundschulen im Landkreis, die noch auf jeweils zwei Standorte verteilt sind, werden in absehbarer Zeit unter einem Dach vereint. In Babenhausen soll die Bachwiesenschule, die zurzeit mit einem Bein im Stadtteil Sickenhofen und mit dem anderen in Hergershausen steht, ein vollkommen neues Domizil an anderer Stelle in Hergershausen erhalten. In Weiterstadt-Gräfenhausen wird die Schlossschule mit einem Erweiterungsbau in der Schlossgasse 13 so vergrößert, dass Schüler und Lehrer zwischen den Stunden nicht mehr ständig zur gut 200 Meter entfernten "Filiale" mit der Hausnummer 1 pendeln müssen.

Insgesamt mehr als 4,5 Millionen Euro will der Kreis nach Auskunft von Landrat Alfred Jakoubek und Schuldezernentin Celine Fries für die beiden Bündel investieren, hatte seine Bereitschaft allerdings an ein Entgegenkommen seitens der Kommunen geknüpft. Größere Immobilientransaktionen künden nun davon, dass die Pläne in greifbare Nähe rücken. Nach den Magistraten und Parlamenten in Babenhausen und Weiterstadt hat jetzt auch der Kreisausschuss entsprechenden Kauf- und Pachtverträgen zugestimmt. Die Konditionen sind in beiden Fällen gleich: Die Städte übernehmen die vom Kreis nicht mehr benötigten Liegenschaften zum gutachterlich festgestellten Verkehrswert und überlassen dem Schulträger das für den Neubau notwendige Grundstück kostenfrei in Erbpacht auf 99 Jahre.

Im Einzelnen bedeutet das für Babenhausen: 120.000 Euro zahlt die Stadt für die seitherige Schuldependance in der Ernst-Ludwig-Straße 6 in Sickenhofen (384 Quadratmeter), für die Niederlassung in der Rodgaustraße 16/18 in Hergershausen (2078 Quadratmeter) 300.000 Euro. Für die neue Bachwiesenschule pachtet der Kreis ein städtisches Grundstück (5376 Quadratmeter) und verpflichtet sich, den Neubau "bis spätestens 31. Dezember 2007" fertigzustellen.

Die gleiche Zielmarke gilt für die beabsichtigte Konzentration der Schlossschule in Gräfenhausen am Standort Schlossgasse 13. Weiterstadt stellt dem Kreis dafür ein unmittelbar angrenzendes Areal von 1900 Quadratmetern Fläche im Rahmen eines Erbbaupachtvertrags zur Verfügung und übernimmt die bald als Lehranstalt ausgediente Immobilie Schlossgasse 1 zum Preis von 695.000 Euro.

Das letzte Wort zu den unterschriftsreif vorbereiteten Verträgen hat nun der Kreistag in seiner Sitzung am 26. September. Bis zum symbolischen ersten Spatenstich sind dann noch einige Etappen zu nehmen. Der Baubeginn hängt jeweils davon ab, wann die Kommunen die Grundstücke baureif, also unter anderem mit Wasser- und Kanalanschluss, bereit stellen können. Auch müssen noch die nötigen Finanzmittel im kommenden Wirtschaftsplan des Kreises verankert werden, bevor die kreiseigene Hochbauabteilung Arbeiten ausschreibt und in Auftrag gibt. Die Pläne für die Bachwiesenschule sind bereits fertig gezeichnet, der neue Trakt der Schlossschule soll Anfang 2006 entworfen werden. Beide Projekte dürften etwa 15 Monate Bauzeit in Anspruch nehmen.

Aktuelle Schätzungen liegen bei 3,1 Millionen Euro Bau- und 150.000 Einrichtungskosten für die neue Bachwiesenschule. Die Grundschule, an der im kommenden Schuljahr 183 Kinder in acht Klassen unterrichtet werden, soll unter anderem acht Klassenzimmer, fünf Räume für Gruppenarbeit und Betreuung sowie Cafeteria und Mediathek als Elemente für den Ganztagsbetrieb erhalten. Der Aufwand dafür - insgesamt 712.641 Euro - wird zu 90 Prozent aus dem Investitionsprogramm Zukunft, Bildung und Betreuung des Bundes (IZBB) und zu zehn Prozent vom Landkreis bestritten. Die Bundesmittel sind bereits zugesagt.

Die Erweiterung der Schlossschule in Weiterstadt ist mit 1.322.500 Euro Bau- und 76.000 Euro Einrichtungskosten taxiert. Acht neue Klassenzimmer, Verwaltungs- und Nebenräume sollen ausreichend Platz bieten, um die insgesamt 266 Schüler (12 Klassen) an einer Adresse aufzunehmen.

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